Vatikan: Kinderschutzkommission sammelt Rückmeldungen

Blick auf die Kuppel des Petersdoms
CNA / Petrik Bohumil

Die Kinderschutzkommission des Vatikans sammelt Rückmeldungen zu den kirchlichen Schutzprinzipien für die Erstellung aktualisierter diözesaner Richtlinien.

Jeder kann an einer Online-Umfrage teilnehmen, zumindest wenn man eine der vier Sprachen beherrscht, die zur Verfügung stehen: Englisch, Portugiesisch, Italienisch und Spanisch.

In deutscher Sprache wurde die Umfrage ebensowenig veröffentlicht wie etwa auf Französisch. 

Die Antworten sollen in die Formulierung eines aktualisierten einfließen, teilte die Päpstliche Kommission für den Jugendschutz mit.

Eine "endgültige" Version soll Ende 2023 verabschiedet und an die katholischen Diözesen und Territorien weltweit verteilt werden, mit der Bitte, ihre aktuellen Schutzrichtlinien entsprechend der lokalen Kultur zu aktualisieren.

"Der Zweck dieser Richtlinien", so die Kommission, "ist es, den Schutz vor Missbrauch in der Kirche zu fördern, und zwar in Übereinstimmung mit den bestehenden bewährten Praktiken im Bereich des Schutzes, wobei der Schwerpunkt auf der Unterstützung der von Missbrauch Betroffenen und der Bedeutung eines angemessenen Umgangs mit Missbrauchsfällen liegt".

Die Leitlinien wurden auch an die Bischofskonferenzen zur Stellungnahme verteilt.

Im Jahr 2024 soll die Kommission ihren ersten Bericht über die Fortschritte bei der Umsetzung der Leitlinien in einigen Ländern veröffentlichen.

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Diese Informationen erhalte die Kommission künftig direkt von den Ortskirchen bei den alle fünf Jahre stattfindenden Ad-limina-Besuchen der Bischofskonferenzen in Rom, hieß es dazu.

Die katholische Kirche hat 2011 damit begonnen, weltweit Richtlinien zum Schutz von Kindern zu erarbeiten.

"Seit 2011 ist viel Zeit vergangen", sagte Kommissionsmitglied Teresa Devlin in einem Interview mit Vatican News. "Als Papst Franziskus der Päpstlichen Kinderschutzkommission im vergangenen Jahr ein neues Mandat erteilte, bat er uns, die Umsetzung neuer Richtlinien in der gesamten Kirche zu unterstützen."

Devlin sagte gegenüber Vatican News, dass der Globale Süden, insbesondere Asien, der Teil der Welt sei, der bei der Entwicklung eigener Richtlinien und Strukturen zur Meldung und Reaktion auf Missbrauch am weitesten zurückliege.

"Einige Länder haben noch nicht begonnen, sich mit dem Thema Missbrauch in der Kirche auseinanderzusetzen. Deshalb hoffen wir, dass diese Leitlinien und die Unterstützung bei ihrer Umsetzung durch Ausbildung und finanzielle Hilfe, durch den Aufbau von Kapazitäten und die Stärkung der Fähigkeiten der Kirchen vor Ort, insbesondere der Kirchen im globalen Süden, helfen werden."

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur. 

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