Vatikanstadt - Sonntag, 24. Dezember 2023, 22:40 Uhr.
In einer Christmette im Petersdom hat Papst Franziskus die Gläubigen weltweit dazu aufgerufen, über das wahre Wesen Gottes nicht nur nachzudenken, sondern Gott auch wirklich anzubeten.
Dazu zitierte der Pontifex laut der vom Vatikan veröffentlichten Predigt-Text J.R.R. Tolkien, Autor von Werken wie „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“.
Tolkien war ein bekannter Kritiker der Liturgie-Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils und Anhänger der traditionellen lateinischen Messe.
Papst Franziskus feierte an Heiligabend die Messe zur Geburt des Herrn im Petersdom. Die Messe wurde von fast 250 Kardinälen, Bischöfen und Diakonen konzelebriert. pic.twitter.com/j6MTlE7uIK
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) December 24, 2023
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In seiner Predigt betonte der Papst am heutigen Sonntag den Kontrast zwischen der Weltlichkeit und der göttlichen Demut.
Franziskus sprach über das Evangelium nach Lukas, welches die Geburt Jesu im Kontext einer Volkszählung darstellt. „Während der Kaiser die Bewohner des Erdkreises zählt, kommt Gott beinahe verborgen in die Welt“, so der Papst. Er unterstrich die Tatsache, dass Gott sich entschied, unbeachtet von den Mächtigen und nur von einfachen Hirten wahrgenommen auf die Welt zu kommen.
Der Papst ging auch auf die biblische Bedeutung von Volkszählungen ein, die oft mit Sünde und Stolz assoziiert werden. Er betonte jedoch, dass Jesus, der „Sohn Davids“, sich in Demut zählen ließ. Franziskus hob hervor, dass Gott nicht als ein strafender, sondern als ein barmherziger Gott in die Welt tritt.
„An welchen Gott glauben wir?“, fragte Franziskus die Gläubigen. Er warnte vor der Gefahr, Weihnachten mit einer heidnischen Vorstellung von Gott zu begehen – einem Gott, der Macht und weltlichen Erfolg symbolisiert. Stattdessen präsentierte der Pontifex das Bild eines Gottes, der in Liebe handelt und die Welt verändert, indem er in ihr wohnt.
Die Predigt endete mit einer Einladung zur Anbetung, die Franziskus als den Weg beschrieb, um die Menschwerdung anzunehmen. „Die Anbetung erlaubt es uns, Gottes Gegenwart in unserer Zeit zuzulassen“, so der Papst. Dabei zitierte der J.R.R. Tolkien, um die Bedeutung der Anbetung zu unterstreichen.
Tolkien schrieb in einem Brief an seinen Sohn Michael: „Aus der Dunkelheit meines Lebens, das so sehr frustriert war, bringe ich Dir die eine große Sache, die man auf Erden lieben kann: das Allerheiligste Sakrament ... Dort wirst Du Romantik, Ruhm, Ehre, Treue und den wahren Weg all Deiner Lieben auf Erden finden, und weit mehr...“.