Hamburg - Donnerstag, 14. März 2024, 13:00 Uhr.
In der Nacht von Freitag auf Samstag hat die Antifaschistische Aktion, besser bekannt als Antifa, eine Kirche in Hamburg angegriffen. Konkret handelt es sich um eine Niederlassung der Priesterbruderschaft St. Pius X. Auf dem einschlägigen Portal Indymedia wurde kurz nach dem Angriff ein Bekennerschreiben veröffentlicht.
„In der Nacht des 8. März haben wir im Rahmen des Feministischen Kampftags die Niederlassung der Pius-Buderschaft in Hamburg angegriffen und den Bau der rechtsextremen Gotteskrieger mit Bitumen markiert“, hieß es.
Die 1970 von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründete Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) zählt nach eigenen Angaben über 700 Priester, die weltweit in knapp 800 Messzentren wirken und auf allen Kontinenten vertreten sind. Bekannt ist die Gemeinschaft für ihr Festhalten an der überlieferten Liturgie und ihre Kritik an manchen Dokumenten des Zweiten Vatikanischen Konzils sowie nachkonziliaren Änderungen.
Seit 1985 feiert die Piusbruderschaft in Hamburg wöchentlich Gottesdienst. 1990 wurde das ehemalige Wirtschaftsgebäude zu einem Pfarrzentrum für Veranstaltungen und Bildung umgebaut.
Papst Benedikt XVI. hob 2009 die Exkommunikation von vier 1988 unrechtmäßig durch Lefebvre geweihten Bischöfen der Piusbruderschaft auf. Im Jahr der Barmherzigkeit 2015 verfügte Papst Franziskus, dass Priester der Bruderschaft regulär die Lossprechung im Bußsakrament erteilen dürfen.
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Seit März 2017 dürfen die Priester auch – eine weitere Erlaubnis von Franziskus – regulär bei Ehenschließungen von Gläubige, die sie seelsorgerisch betreuen, assistieren.
Die Antifa wirft der Piusbruderschaft vor, seit ihrer Gründung an einem „christlichen Gottesstaat, basierend auf einer antidemokratischen und rechtsextremen Ideologie“ zu arbeiten. Für die Priester der FSSPX solle „alle weltliche Macht von Gott ausgehen“.
Mit „ihren erzkonservativen Ansichten“ würden die Prieser selbst interpretieren „was dieser Gott will“: „Dazu gehören antisemitische Verschwörungserzählungen, Leugnung der Shoah, antimuslimischer Rassismus und die Ablehnung der körperlichen Selbstbestimmung von Menschen mit Uterus, sowie regelmäßige Hetze gegen alle Menschen, die sich nicht in einem heteronormativen, binärem Gesellschaftssystem wiederfinden.“
Die Antifa schließt mit dem Aufruf: „Wir sind der Meinung, dass damit Schluss sein muss. Fundamentalistische Menschenfeinde angreifen – jederzeit und überall.“
Eine Anfrage von CNA Deutsch nach einer Stellungnahme zu dem Vorfall blieb seitens des Erzbistums Hamburg unbeantwortet.