Bonn - Montag, 15. April 2024, 7:00 Uhr.
Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), hat den iranischen Angriff auf Ziele in Israel als „Spiel mit dem Feuer“ verurteilt. In der Nacht von Samstag auf Sonntag hatte der Iran mit Drohnen und Raketen den Staat Israel angegriffen. Israel hatte fast alle der rund 300 Drohnen und Raketen abgefangen, sodass größere Schäden verhindert werden konnten und sich die Zahl der Verletzten in Grenzen hielt.
Hintergrund für den Angriff war ein vorausgegangener Luftangriff auf die iranische Botschaft im syrischen Damaskus am 1. April, der Israel zugeschrieben wird.
Bätzing, der DBK-Vorsitzende, erklärte am Sonntag: „Der Angriff des Iran ist eine dramatische Eskalation der ohnehin furchtbaren Situation im Nahen Osten, ein Spiel mit dem Feuer, das nachdrücklich verurteilt werden muss. Gott sei Dank haben die funktionierende israelische Flugabwehr und die Unterstützung durch die USA und Großbritannien dafür gesorgt, dass nach jetziger Kenntnis nur ein Mensch verletzt wurde und große materielle Verwüstungen vermieden werden konnten.“
Der Limburger Bischof forderte, alles zu tun, „dass die Ereignisse der zurückliegenden Stunden den Nahen Osten nicht in einen regionalen Krieg mit unabschätzbaren Folgen hineintreiben. Dies wäre eine Katastrophe für diese Weltgegend und eine dramatische Gefährdung des Weltfriedens.“
Bätzing appellierte „an alle Verantwortlichen, auch in einer möglichen Antwort Israels, jede Eskalationsdynamik zu vermeiden, um weiteres Blutvergießen zu verhindern und dem Gedanken des Friedens Raum zu geben. Beten wir in dieser Stunde auch für alle Opfer der Gewalt, die angesichts von Terror und Krieg im Heiligen Land bereits jetzt zu beklagen sind.“
Papst Franziskus hatte beim Gebet des Regina caeli am Sonntagmittag betont, er verfolge die Nachrichten aus der Region: „Ich appelliere von ganzem Herzen, keine Maßnahmen zu ergreifen, die eine Gewaltspirale in Gang setzen und den Nahen Osten in einen noch größeren kriegerischen Konflikt hineinziehen könnten.“
„Niemand sollte die Existenz eines anderen bedrohen“, forderte der Pontifex. „Stattdessen sollten sich alle Nationen auf die Seite des Friedens stellen und den Israelis und Palästinensern helfen, in zwei Staaten, Seite an Seite, in Sicherheit zu leben. Das ist ihr tiefer und legitimer Wunsch, und es ist ihr Recht – zwei benachbarte Staaten!“
„Helfen wir dieser Bevölkerung, die in eine humanitäre Katastrophe gestürzt wurde, lassen wir die Geiseln frei, die vor Monaten entführt wurden!“, so der Papst weiter. „Lasst uns für den Frieden beten! Kein Krieg mehr, keine Anschläge mehr, keine Gewalt mehr! Ja zum Dialog und Ja zum Frieden!“