Bekannte Chartres-Wallfahrt steht am Pfingstwochenende wieder an: „Ich will Gott sehen“

Zehntausende Pilger der bekannten Chartres-Wallfahrt bei der Freiluftmesse im überlieferten römischen Ritus.
Alexander Folz

Seit 1983 nehmen jedes Jahr tausende traditionsverbundene Pilger den 100 Kilometer langen Fußmarsch in drei Tagen von Paris nach Chartres auf sich. Ziel ist die gotische Kathedrale von Chartres, in der unter anderem der Schleier der Jungfrau Maria aufbewahrt wird.

Mehr als 500 ehrenamtliche Helfer organisieren jedes Jahr die Wallfahrt. Die Abschlussmesse soll in diesem Jahr von Kardinal Gerhard Müller gefeiert werden, dem einstigen Bischof von Regensburg und späteren Präfekten der Glaubenskongregation.

Viele Pilger vertrauen bei dieser Wallfahrt ihre Gebetsanliegen und Sorgen der Gottesmutter an und nehmen die Strapazen des langen Fußmarsches auf sich. Das diesjährige Motto lautet: „Ich will Gott sehen“.

Matthias Becker, ein Mitorganisator des Kölner Chapitres, also der Gruppe, gab der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ vor dem Start der jährlichen Wallfahrt von Paris zum Marienwallfahrtsort Chartres ein Interview und erklärte warum gerade junge Menschen sich von dem traditionellen Angebot angesprochen fühlen.

„Stellen wir uns einmal eine Uhr mit Sekundenzeiger vor: Zeigt uns nicht der Blick darauf, wie unsere Lebenszeit verrinnt?“, erklärte Becker, der sodann weiter ausführte: „Tick-Tack unaufhörlich bis eine Krankheit, ein Unfall oder das Alter quasi das Todesurteil vollstreckt? Christus hat dieses Urteil umgewandelt in ewiges Leben. Ort dieser Begnadigung war das Taufbecken. Seit diesem Moment begleitet uns Christus und wir sollten den Wunsch verspüren, mit ihm verbunden zu bleiben“.

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Die Verbundenheit mit Christus könne nur gelingen, wenn „wir zum Beispiel regelmäßig die Sakramente empfangen, in der Heiligen Schrift lesen und mit frohem Herzen in seinem Sinne handeln“. Dies, so Becker, könne man auf der Wallfahrt ganz konkret tun, „sodass wir […] am Ende unserer irdischen Tage ihn in der Ewigkeit sehen werden“.

Insgesamt werden in diesem Jahr über 18.000 Pilger erwartet – ein neuer Rekord. „Es kommen Pilger aus den verschiedensten Ländern der Welt – und trotzdem sind wir geeint als Katholiken unterwegs. Es mag manchmal ein Sprachenwirrwar geben, aber spätestens in der heiligen Messe in der überlieferten Form des römischen Ritus fühlen wir uns daheim“, sagte Becker.

Vor allem junge Leute würden sich von dem Angebot angesprochen fühlen. So seien in seinem Chapitre „210 Teilnehmer bei einem Durchschnittsalter von etwa 26 Jahren“ unterwegs.

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„Die jungen Menschen suchen authentische Angebote und brauchen in einer immer stärker werdenden säkularen Welt Gleichgesinnte. Im Letzten ist diese Wallfahrt aber ein Angebot auf dem Weg zu Christus“, erklärt Becker die Popularität gerade bei jungen Menschen.