Bericht der österreichischen Bischöfe zur Weltsynode „ist kein Forderungskatalog“

Basilika von Mariazell
C. Stadler / Bwag (CC BY-SA 3.0 AT)

Zum Abschluss ihrer Sommervollversammlung in Mariazell haben die österreichischen Bischöfe am Mittwoch betont, der Bericht zur Vorbereitung auf die nächste Sitzung der Weltsynode zur Synodalität im Oktober sei „kein Forderungskatalog der Bischofskonferenz“. Stattdessen handle es sich um „eine komprimierte Zusammenfassung der vertiefenden Gespräche zum Synthese-Bericht der Weltsynode, die in qualifizierten Foren und Gremien in Österreich in den letzten Monaten stattgefunden haben“.

In dem Dokument, das im Mai veröffentlicht worden war, hatte es etwa geheißen: „Während das Frauenpriestertum vereinzelt angesprochen wird, gibt es ein starkes Votum, getragen von Mehrheiten in den Diözesen (inklusive Diözesanleitungen, Linzer Diakone), für die Zulassung von Frauen zum Diakonat.“

Am Mittwoch dankten die Bischöfe „allen, die sich an den verschiedenen Phasen des Synodalen Prozesses beteiligt haben, der schon im Oktober 2021 begonnen hat. Der aktuelle Österreich-Bericht zeichnet ein getreues Bild davon, das von den Bischöfen geschätzt und mitgetragen wird.“

„Gleichzeitig fällt auf, dass innerkirchliche Themen vorherrschend sind und noch zu wenig die gesellschaftliche Verantwortung von Gläubigen und das Gespräch mit Menschen außerhalb des kirchlichen Binnenraumes wahrgenommen werden“, hieß es weiter.

Die Bischöfe von Österreich lobten die von Papst Franziskus lancierte „Methode des ‚synodalen Gesprächs im Heiligen Geist’, wie sie in diversen ‚Anhörkreisen‘ oder bei der Bischofssynode im vergangenen Herbst in Rom eingeübt wurde“.

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Es gehe „um eine Kultur des offenen Sprechens sowie des Hörens aufeinander und auf das, was Gott uns heute sagen will. In dieser Haltung steckt viel positive Energie, weil sie die Gesprächskultur verändert und daher Vielfalt und Unterschiedlichkeit in den Positionen leichter lebbar macht.“

„Es wäre sehr viel gewonnen, wenn diese Haltung zu einer Selbstverständlichkeit in der Kirche wird und auf die Gesellschaft ausstrahlt“, zeigten sich die Bischöfe überzeugt, denn „Synodalität stärkt das Miteinander und eröffnet einen geistlichen Raum, in dem gemeinsame Entscheidungen reifen können“.

Die Bischöfe sprachen auch das Thema „Demokratie“ an. Anders als in Deutschland, wo die Bischofskonferenz die AfD als für Christen „nicht wählbar“ bezeichnet hatte, wiesen die österreichischen Bischöfe darauf hin, dass man „keine konkreten parteipolitischen Wahlempfehlungen“ gebe, sondern „Themen und Prinzipien“ als „Orientierungshilfe für Wahlberechtigte“ benenne. „Aus diesem Grund wird auch keine der derzeit im Parlament vertretenen Parteien pauschal empfohlen oder vor ihr gewarnt.“

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Aber: „Wo es zu gravierenden Verstößen gegen die Fundamente für ein friedliches Zusammenleben kommt, treten auch die Bischöfe ganz konkret dagegen auf, was immer wieder geschehen ist. Rote Linien werden etwa überschritten in Fällen von Antisemitismus, wenn die Religionsfreiheit verletzt wird oder wenn das Leben von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende nicht ausreichend geschützt wird.“