Redaktion - Donnerstag, 27. Juni 2024, 13:00 Uhr.
Auch im Jahr 2023 hat die Kirche in Deutschland durch Kirchenaustritte massiv an Mitgliedern verloren: Knapp über 400.000 Menschen haben der Kirche offiziell den Rücken gekehrt, wie aus der am Donnerstagmittag veröffentlichten Kirchenstatistik der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hervorgeht.
Insgesamt hat sich die Geschwindigkeit der Austritte aber verlangsamt, denn 2022 waren noch mehr als 522.000 Menschen aus der Kirche ausgetreten.
Die Zahl der Katholiken in Deutschland liegt derzeit bei 20.345.872, was bedeutet, dass es in Deutschland im Jahr 2024 erstmals weniger als 20 Millionen Katholiken geben könnte, wenn sich der Kurs bei den Austritten und Bestattungen sowie, auf der anderen Seite, bei den Taufen fortsetzt.
Ohnehin gehen nur 6,2 Prozent der offiziell als Katholiken gemeldeten Menschen in Deutschland regelmäßig zur Messe. Nur 1,27 Millionen Menschen in Deutschland – einem Land mit weit über 80 Millionen Einwohnern – sind also praktizierende Katholiken.
Das Bistum Görlitz ist mit einer Quote von 13,9 Prozent Spitzenreiter unter den deutschen Bistümern, was den sonntäglichen Messbesuch angeht. Gleichzeitig ist Görlitz auch mit weniger als 30.000 Katholiken das kleinste Bistum in Deutschland. Auf der anderen Seite des Spektrums praktizieren im Bistum Aachen nur noch 4,2 Prozent der Katholiken ihren Glauben.
Die DBK veröffentlichte am Donnerstag auch einen Vergleich zwischen den Jahren 2023 und 2003. In nur 20 Jahren ist die Zahl der Katholiken um fast sechs Millionen gesunken. Die Quote der sonntäglichen Gottesdienstteilnehmer sank im selben Zeitraum von 15,2 Prozent auf 6,2 Prozent.
Im aktiven pastoralen Dienst waren in Deutschland im Jahr 2023 insgesamt 7.593 Priester. Auch hier ist ein leichter Rückgang zum Vorjahr festzustellen, als noch 7.720 Priester aktiv in der Seelsorge tätig waren. 45 Priesterweihen im Jahr 2022 stehen nur noch 28 im Jahr 2023 gegenüber.