Redaktion - Montag, 1. Juli 2024, 14:15 Uhr.
Ein Priester solle „durch sein Leben ein Zeichen sein“ für das Reich Gottes“, betonte Kardinal Reinhard Marx am Samstag bei der Weihe eines Diakons zum Priester, um dann einzuräumen, dass dies „überfordert“.
So gelte: „Da können wir nur beten, dass wir den Blick auf Christus nicht verdunkeln durch unser Leben und unser Handeln, sondern dass wir den Blick auf Christus frei machen.“
Letztlich bestehe ein „Spagat“ zwischen „dem unglaublichen Glück, Priester sein zu dürfen, den Menschen zu helfen, dieses Geheimnis zu erspüren, mit Christus unterwegs zu sein“ und, auf der anderen Seite, „dieser Spannung, das auszuhalten, was an Anspruch da ist“.
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In seiner Predigt ging Marx, Erzbischof von München und Freising, auch auf die Bedeutung der Apostelfürsten Petrus und Paulus ein, deren Hochfest die Kirche am 29. Juni feiert: „Petrus, der versucht, aus der Tradition heraus alle zu sammeln, die Brüche nicht zu stark werden zu lassen, sondern auch den Juden zu ermöglichen, einzutreten in diese neue Erfahrung. Und Paulus, der aus der großen Tradition kommt, aber dann Neues wagt, Grenzen überschreitet, der die Wirklichkeit aller Menschen in den Blick nimmt: dass Gott eben nicht nur für bestimmte Menschen da ist, sondern für alle, dass Gräben zugeschüttet werden und Mauern überwunden werden müssen.“
Bei Petrus und Paulus zeige sich, wie man „aus Ängsten in der Hoffnung leben“ könne. Dies wünsche er auch allen Gläubigen, „dass wir in allen Bedrängnissen das Zeugnis der Hoffnung nicht vergessen“.
Laut der neuesten Kirchenstatistik, die in der vergangenen Woche von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) veröffentlicht wurde, wurden im Jahr 2023 in Deutschland nur 38 Priester geweiht. Im aktiven pastoralen Dienst sind in Deutschland nur noch 7.593 Priester, wobei indes nur 5.971 als Pfarrseelsorger unmittelbar in einer Kirchengemeinde wirken.