Kardinal Gerhard Ludwig Müller in Rang eines Kardinalpriesters erhoben

Kardinal Gerhard Ludwig Müller
screenshot / YouTube / PCh24TV · Polonia Christiana

Papst Franziskus hat Kardinal Gerhard Ludwig Müller in den Rang eines Kardinalpriesters erhoben, wie die Öffentlichkeit nach dem Konsistorium am Montag erfuhr, bei dem auch über die Heiligsprechung von insgesamt 15 Personen abgestimmt wurde.

Bei den Titeln Kardinaldiakon, Kardinalpriester und Kardinalbischof handelt es sich um reine Ehrentitel, die anderweitig keine tiefere Bedeutung haben.

Der prominenteste Kardinal ist vielleicht sogar ein Kardinaldiakon, denn die Wahl und der Name eines neuen Papstes wird jeweils vom Kardinalprotodiakon verkündet, also dem dienstältesten Kardinaldiakon. Andererseits wird die Papstwahl, das sogenannte Konklave, generell vom Kardinaldekan geleitet, der immer ein Kardinalbischof ist. Derzeit hat Kardinal Giovanne Battista Re dieses Amt inne, wäre mit 90 Jahren jedoch nicht mehr wahlberechtigt und würde so trotz seiner Rolle als Kardinaldekan nicht am Konklave teilnehmen.

Kardinal Müller bekam von Papst Franziskus derweil die Titelkirche Sant’Agnese in Agone zugewiesen, mit der er schon als Kardinaldiakon verbunden war. In diesem Fall wurde das Gotteshaus also vorübergehend von einer Titeldiakonie zu einer Titelkirche erhoben.

Am letzten Tag des Jahres 1947 geboren, empfing Müller 1978 für das Bistum Mainz die Priesterweihe. Von 1986 bis 2002 lehrte er an der Universität München Dogmatik und Dogmengeschichte. In jener Zeit entstand auch sein Lehrbuch „Katholische Dogmatik“, das weiterhin als Standardwerk für das Theologiestudium und darüber hinaus gilt.

Papst Johannes Paul II. berief Müller im Jahr 2002 als Bischof nach Regensburg. Papst Benedikt XVI. machte ihn zehn Jahre später zum Präfekten der Glaubenskongregation. Obwohl Papst Franziskus ihn 2014 zum Kardinal kreierte, verlängerte er dessen Amtszeit als Präfekt im Jahr 2017 nicht um weitere fünf Jahre, wie es mindestens aus Altersgründen noch möglich gewesen wäre.

In den letzten Jahren ist Müller immer wieder durch deutliche und theologisch begründete Kritik an Entscheidungen von Papst Franziskus bzw. seiner Kurie in die Öffentlichkeit getreten.

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