Sternsinger-Chef: Man muss „keine Angst vor dem Synodalen Weg“ haben

Pfarrer Dirk Bingener
screenshot / YouTube / missio Aachen

Pfarrer Dirk Bingener, der sowohl für die Sternsinger als auch für das in Aachen beheimatete Hilfswerk Missio zuständig ist, hat betont, man müsse „keine Angst vor dem Synodalen Weg haben“. Dies versuchten nicht nur die deutschen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), sondern auch die Hilfswerke deutlich zu machen.

„Die Rolle von Frauen in der Kirche, Klerikalismus, LGBTQ, Synodalität – das sind alles Fragen, die auch in der Weltkirche eine wichtige Rolle spielen“, sagte Bingener gegenüber katholisch.de am Montag im Hinblick auf die Weltsynode. „Für viele Ortskirchen kommen aber noch weitere Themen hinzu, etwa die Frage nach dem Umgang mit Krieg und Terror, mit Hunger, mit Flucht oder die Frage der Religionsfreiheit. Ich halte es für wichtig, diese Themenfülle zu bearbeiten, und dafür braucht es das Gespräch und den Austausch.“

„Ich glaube, die Menschen bei uns sind zu lange mit dem Argument vertröstet worden, die Weltkirche müsse nachkommen“, räumte der Priester ein. „Grundsätzlich muss man die Einheit wahren und es braucht gleichzeitig differenzierte Antworten auf die unterschiedlichen Lebensumstände.“

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„Bei meinen Reisen in den vergangenen fünf Jahren habe ich erlebt, wie unterschiedlich Menschen leben“, erzählte er. „Darauf braucht es unterschiedliche Antwortmöglichkeiten und natürlich den Willen, den anderen wirklich zu verstehen. Gerade deswegen haben Hilfswerke wie Missio hier eine wichtige Brückenfunktion.“

Innerhalb des von Papst Franziskus lancierten weltweiten synodalen Prozesses gebe es „Befürchtungen“. So habe ein afrikanischer Bischof bei der Weltsynode „sehr deutlich gesagt, dass das einzige, auf das sich viele Menschen in seinem Land verlassen können, die Kirche ist. Deswegen hat er davor gewarnt, die Kirche und deren Einheit zu beschädigen. In seinem Beitrag kam die Angst vor einer möglichen Kirchenspaltung zum Ausdruck.“