Vatikanstadt - Mittwoch, 31. Juli 2024, 7:00 Uhr.
Papst Franziskus hat am späten Dienstagnachmittag zehntausende Messdiener in Rom auf dem Petersplatz begrüßt, die aus verschiedenen Ländern zu einer Wallfahrt in die Ewige Stadt gekommen waren. „Der Petersplatz ist immer schön, aber mit euch ist er noch viel schöner“, so der Pontifex zu Beginn seiner Ansprache in der römischen Sommerhitze.
Das Motto der Wallfahrt, „Mit dir“, sage „alles in zwei Worten“: Es sei „ein Ausdruck, der das Geheimnis unseres Lebens, das Geheimnis der Liebe, enthält“
Sodann führte der Papst aus: „Eure Erfahrung des Dienens in der Liturgie lässt mich daran denken, dass das erste Subjekt, der Protagonist dieses ‚mit dir‘ Gott ist.“ In der Messe werde „das ‚mit dir‘ zur realen und konkreten Gegenwart Gottes im Leib und Blut Christi“.
„Und wenn wir die heilige Kommunion empfangen, können wir erfahren, dass Jesus geistlich und körperlich ‚mit uns‘ ist“, so Papst Franziskus. „Er sagt zu dir: ‚Ich bin mit dir‘, aber nicht mit Worten, sondern in jener Tat, in jenem Zeichen der Liebe, das die Eucharistie ist. Und auch du kannst bei der Kommunion zum Herrn Jesus sagen: ‚Ich bin mit dir‘, nicht mit Worten, sondern mit deinem Herzen und deinem Leib, mit deiner Liebe. Gerade dank der Tatsache, dass er mit uns ist, können auch wir wirklich mit ihm sein.“
„Ich hoffe, dass ich mich verständlich machen kann“, sagte der Papst, bevor er ergänzte: „Das ‚mit dir‘ Jesu wird dank seiner Liebe zu meinem, zu deinem, zu unserem ‚mit dir‘, das wir den anderen schenken können. Auf diese Weise können wir sein Gebot erfüllen: ‚Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.‘ Wenn du als Ministrant, wie Maria, in deinem Herzen und in deinem Leib das Geheimnis Gottes bewahrst, der mit dir ist, dann wirst du fähig, mit den anderen auf neue Weise zu leben.“
Papst Franziskus sagte: „Auch du kannst – dank Jesus, immer und nur dank ihm – zu deinem Nächsten sagen: ‚Ich bin mit dir‘, nicht mit Worten, sondern mit Taten, mit Zeichen, mit dem Herzen, mit konkreter Nähe: mit jemandem weinen, der weint, sich mit jemandem freuen, die sich freut, ohne Urteile und Vorurteile, ohne Verschlossenheit, ohne Ausgrenzung. Auch mit dir, der du mir nicht sympathisch bist; mit dir, die du anders bist als ich; mit dir, der du ein Fremder bist; mit dir, von der ich mich nicht verstanden fühle; mit dir, der du nie in die Kirche kommst; mit dir, die du sagst, dass du nicht an Gott glaubst.“
Von den rund 50.000 Ministranten aus 15 Ländern, die sich derzeit in Rom befinden, stammen etwa 35.000 aus Deutschland. Viele Bischöfe aus Deutschland begleiten die Messdiener aus den jeweils eigenen Diözesen.