Olympia: Novak Djokovic bekreuzigt sich und dankt Gott für Goldmedaille

Goldmedaillengewinner Novak Djokovic aus Serbien posiert für Fotografen mit seiner Medaille bei der Siegerehrung für das Herren-Einzel-Tennisturnier auf dem Court Philippe-Chatrier im Roland-Garros-Stadion während der Olympischen Spiele Paris 2024 am 4. August 2024.
Miguel Medina/AFP /Getty Images

Novak Djokovic hat am Sonntag als erster Tennisspieler seit zwölf Jahren den „Golden Slam“ im Tennis perfekt gemacht. Der 37-jährige Serbe gewann alle vier Grand-Slam-Turniere des Jahres und sicherte sich zudem die olympische Goldmedaille.

Im Finale der Olympischen Spiele in Paris besiegte er den jungen spanischen Superstar Carlos Alcaraz und krönte sich damit zum Olympiasieger.

Ein bemerkenswertes Detail fiel vielen Katholiken auf: Nach dem Sieg bekreuzigte sich Djokovic mehrfach – jedoch in der orthodoxen Weise von rechts nach links, nicht wie bei Katholiken üblich von links nach rechts.

Djokovic, der als serbisch-orthodoxer Christ aufgewachsen ist, praktiziert das Kreuzzeichen nach den Traditionen seiner Kirche. Während das Kreuzzeichen für alle Christen eine bedeutungsvolle Geste ist, fügt die orthodoxe Praxis, die als älter gilt, zusätzliche Bedeutungsebenen hinzu.

Laut der „Katholischen Enzyklopädie“ bestand die früheste christliche Praxis darin, sich auf der Stirn zu bekreuzigen, was sich später zu der heute bekannten Form über den gesamten Oberkörper entwickelte. Basilius der Große (329-379) schrieb, dass die Apostel „uns gelehrt haben, diejenigen mit dem Kreuzzeichen zu kennzeichnen, die ihre Hoffnung auf den Herrn setzen.“

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Heute bekreuzigen sich Katholiken von oben nach unten und von links nach rechts. Orthodoxe Christen hingegen führen das Kreuzzeichen von oben nach unten und dann von rechts nach links aus.

Orthodoxe Quellen erklären, dass das Kreuzzeichen in dieser Richtung erfolgt, weil der orthodoxe Priester in der Liturgie – dem Äquivalent der Messe – das Kreuzzeichen von links nach rechts macht. Die Gläubigen imitieren diese Bewegung spiegelverkehrt.

Djokovic wuchs in einer turbulenten Zeit in Serbien auf, geprägt von den Jugoslawienkriegen. Seine tiefe Verbindung zur serbisch-orthodoxen Kirche zeigt sich auch in der höchsten Auszeichnung, die er 2011 von ihr erhielt, „für seine aktive Liebe zur Mutterkirche und seine beharrliche Hilfe für das serbische Volk und die Heiligtümer unserer Heiligen Kirche."

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„Das ist der wichtigste Titel in meinem Leben“, sagte Djokovic damals, „denn bevor ich Sportler bin, bin ich orthodoxer Christ.“

Übersetzt, redigiert und überarbeitet aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.