Vatikanstadt - Sonntag, 6. Oktober 2024, 12:15 Uhr.
Papst Franziskus hat beim Angelusgebet am Sonntagmittag betont, „dass es für die Eheleute unerlässlich ist, offen zu sein für das Geschenk des Lebens, für die Kinder, die die schönste Frucht der Liebe sind, der größte Segen Gottes, eine Quelle der Freude und der Hoffnung für jedes Haus und für die ganze Gesellschaft“.
Der Pontifex ging aus vom Sonntagsevangelium „über die eheliche Liebe“, wobei Jesus „den Wert der Liebe zwischen einem Mann und einer Frau in Gottes Plan“ hervorhebe.
„Zur Zeit Jesu war die Frau in der Ehe gegenüber dem Mann stark benachteiligt“, rief der Papst in Erinnerung. „Der Mann konnte seine Frau wegschicken, sich von ihr scheiden lassen, selbst aus trivialen Gründen, und dies wurde durch legalistische Auslegungen der Schrift gerechtfertigt.“
„Aus diesem Grund bringt der Herr seine Gesprächspartner auf die Forderungen der Liebe zurück“, führte Papst Franziskus aus. „Er erinnert sie daran, dass Frau und Mann vom Schöpfer als gleichwertig in ihrer Würde und ergänzend in ihrer Verschiedenheit gewollt sind. Auf diese Weise sollten sie sich gegenseitig helfen und begleiten, sich aber auch gegenseitig anregen und zum Wachsen herausfordern.“
Franziskus erklärte: „Und damit dies geschieht, betont er die Notwendigkeit, dass ihre gegenseitige Gabe voll, verbindlich und ohne ‚halbe Sachen‘ sein muss: Es muss der Beginn eines neuen Lebens sein, das nicht ‚solange ich Lust habe‘, sondern für immer andauern soll, indem sie sich gegenseitig annehmen und vereint als ‚ein Fleisch‘ leben.“
„Natürlich erfordert dies Treue – auch in Schwierigkeiten –, Respekt, Aufrichtigkeit, Einfachheit“, erläuterte der Pontifex. „Es erfordert die Bereitschaft zur Konfrontation, manchmal sogar zur Diskussion, wenn es notwendig ist, aber auch die Bereitschaft, dem anderen zu vergeben und sich mit ihm zu versöhnen. Und ich bitte euch: Versöhnt euch immer, Mann und Frau, nach den Momenten, in denen ihr euch gestritten habt, immer, bevor ihr zu Bett geht!“
Papst Franziskus bezeichnete die Liebe als „anspruchsvoll“, aber sie sei „schön, und je mehr wir uns auf sie einlassen, desto mehr entdecken wir in ihr das wahre Glück“.
Die Gläubigen lud er ein, sich zu fragen: „Wie steht es um unsere Liebe? Ist sie treu? Ist sie großzügig? Wie sieht es in unseren Familien aus: Sind sie offen für das Leben, für das Geschenk der Kinder? Und unterstützen wir in unseren Gemeinschaften die Familien, insbesondere die jüngeren und die in Schwierigkeiten befindlichen?“