Langjähriger Limburger Bischof Franz Kamphaus gestorben

Bischof Franz Kamphaus
Karl-Heinz Meurer / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Der einstige Bischof von Limburg, Franz Kamphaus, ist am Montag im Alter von 92 Jahren gestorben. „Er ist heute, Montag, 28. Oktober 2024, in den frühen Morgenstunden im Sankt Vincenzstift in Rüdesheim-Aulhausen verstorben“, teilte das Bistum Limburg am Montagvormittag mit.

Besonders bekannt wurde Kamphaus in ganz Deutschland, weil er sich dafür einsetzte, die staatlich sanktionierte Abtreibungsberatung auch in kirchlichen Stellen zu betreiben. Um in Deutschland ein Kind im Mutterleib töten zu können, ist eine Beratung erforderlich. Zwar könnte eine derartige Beratung dazu führen, dass die Mutter ihr Kind zur Welt bringen will, doch ermöglicht der jeweils ausgestellte Schein eben auch, das Kind straffrei zu töten.

Papst Johannes Paul II. hatte die deutschen Bischöfe aufgefordert, sich aus der staatlich sanktionierten Beratung zurückzuziehen. Für sein Bistum Limburg hatte Kamphaus zunächst eine Sonderregelung erreicht, die jedoch später aufgegeben werden musste.

Der derzeitige Bischof von Limburg, Bischof Georg Bätzing, sagte in einem Nachruf vor diesem Hintergrund: „Franz Kamphaus sah die Nöte der Frauen und wollte das ungeborene Leben schützen, indem er die Beratungen fortsetzen ließ. Die Auseinandersetzung hat sein Gewissen geschärft und er hat einen neuen Blick für die Konflikte, in die Frauen geraten können, bekommen.“

Außerdem erklärte Bätzing: „Bischof Kamphaus hat überall im Bistum große Spuren hinterlassen, denen ich sehr oft begegne und die mich staunen lassen. Sie zeugen von einer theologischen Tiefe, von Klugheit, einem tiefen Glauben und einer großen Menschenfreundlichkeit.“

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.

„Bischof Kamphaus war ein Menschenfreund“, so Bätzing weiter. „Unermüdlich war er als Bischof von Limburg in der Diözese unterwegs. Er suchte das Gespräch mit den Menschen und er liebte es, mit ihnen Gottesdienst zu feiern und ihnen das Wort Gottes zu verkünden und auszulegen.“

„Die Weltkirche war gleichsam seine Heimat“, führte er aus. „Keine Reise war ihm zu weit, denn es ging Bischof Kamphaus darum, bei den Menschen zu sein. Aus dem Besuch in Sarajevo in Zeiten des Krieges ist eine bis heute lebendige Partnerschaft zwischen den Bistümern entstanden. Aus der weltkirchlichen Erfahrung heraus hat er die Bischofskonferenz und unser Bistum bereichert. Dabei ging es ihm vor allem um eines: Gerechtigkeit und Anerkennung für die Menschen, gerade die Ärmsten und jene, die an den Rändern der Gesellschaft leben. Was Papst Franziskus heute macht, hat Franz Kamphaus als Bischof von Limburg in der Welt geleistet.“

Ursprünglich 1959 für das Bistum Münster zum Priester geweiht, verschlug es Kamphaus 1982 in das Bistum Limburg, als Papst Johannes Paul II. ihn dort zum Bischof ernannte. Bis 2007 blieb er im Amt.

Mehr in Deutschland - Österreich - Schweiz

Im Umgang mit einem Missbrauchstäter in den 1980er Jahren räumte Kamphaus 2019 sein eigenes Versagen ein: „Opfern wäre Missbrauch erspart geblieben. Hier habe ich schwere Schuld auf mich geladen. Dafür bitte ich in aller Form um Verzeihung.“