Berlin - Mittwoch, 19. April 2017, 9:38 Uhr.
Der Generalbischof der Kopten in Deutschland, Anba Damian, hat davor gewarnt, dass die Bundesrepublik zu einer Hochburg für radikale Muslime geworden ist.
In einem Interview mit der "Welt" sagte Bischof Damian wörtlich:
Deutschland ist eine Hochburg der Muslimbruderschaft und der Salafisten, etwa in Düsseldorf, Köln und Berlin sind die radikalen Muslime schon sehr mächtig.
Mit Blick auf die Frage nach Unterschieden zwischen Spielarten des radikalen Islam, etwa Salafisten, Muslimbruderschaft und Islamischer Staat, sagte der Bischof, sie alle hätten das gleiche Ziel eines islamischen Gottesstaates: "Sie alle eint mehr, als sie trennt."
Christen in Ägypten "wie Insekten"behandelt
Papst Franziskus will in zehn Tagen nach Ägypten reisen, unter anderem um mit dem Imam der Azhar zu sprechen, aber auch dem Papst der Koptisch-Orthodoxen Kirche, Tawadros IIzu begegnen. Dem Imam der Azhar wirft Bischof Damian vor, eine zu starke Nähe zur Muslimbruderschaft zu pflegen.
Mit Blick auf die Lage der Christen im eigenen Land stellt der koptische Hirte fest:
"Wir wurden und werden in unserem Land wie Insekten behandelt, wie Bürger zweiter oder dritter Klasse."
Dennoch würden die Kopten nicht das Land verlassen, betonte der Bischof gegenüber der "Welt":
Nein, unser Ziel ist, unser Land nicht zu verlassen, der Boden Ägyptens ist gesättigt mit dem Blut der Märtyrer. Dort sind unsere Heiligtümer, Klöster, Kirchen und Denkmäler.
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Lösung durch Bildung
Die einzige Lösung, die er sehe, sei eine bessere Schulung junger Muslime. "Es braucht eine Reform der religiösen Bildung (...) Kein Mensch wird als Gewalttäter geboren, sondern als Ebenbild Gottes", so der Bischof.
Auf die Frage nach der Migrationspolitik Deutschlands sagte der Bischof, die Aufnahme von Migranten, die für islamistische Organisationen tätig sind, sei "kein Gebot der Nächstenliebe". Das wichtigste Kriterium für Neubürger sei Loyalität und Integration, so der ehemalige Arzt im Interview.
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