Neuer Präsident der Schweizer Bischofskonferenz sieht Position als „Dienstleistung“

Bischof Charles Morerod
Screenshot von YouTube

Der neue Präsident der Schweizer Bischofskonferenz (SBK), Bischof Charles Morerod OP, hat in einem Interview mit dem Portal kath.ch sein neues Amt als „Dienstleistung“ bezeichnet.

„Es ist eine zusätzliche Arbeit. Aber da ich schon jetzt nicht mehr mithalten kann, wird sich das nicht allzu sehr ändern. Und es ist eine Dienstleistung“, erklärte der SBK-Präsident.

Die SBK wählte Morerod zu ihrem neuen Präsidenten, wie CNA Deutsch berichtete. Er tritt die Nachfolge des Basler Bischofs Felix Gmür an, der die maximale Amtszeit von sechs Jahren erreicht hat. Morerod war bereits während der drei Jahre vor Gmür Präsident der SBK.

Der neue SBK-Präsident ist im Oktober dieses Jahres vom Vatikan wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen gerügt worden, wie das Nachrichtenportal SRF berichtete. Kritisiert wurde vor allem, dass er bei Missbrauchsvorwürfen nicht immer eine kirchenrechtliche Untersuchung eingeleitet habe.

„Wir brauchen Transparenz, nach Jahrhunderten der Vertuschung. Auch muss sich das Bild des Priesters, der manchmal als übergeordneter Mensch angesehen wird, ändern – was Missbrauch begünstigt“, sagte Morerod in dem Interview.

Es sei ihm „seit langem ein Anliegen, unabhängige Instanzen wie die CECAR, die in der Westschweiz auf Wunsch von Opfern gegründet wurde, und die Zusammenarbeit mit der Polizei sowie die Ausbildung zur Prävention zu fördern“.

Erstmals gibt es in der Schweiz mehr Menschen ohne Religionszugehörigkeit (34 Prozent) als Katholiken (32 Prozent), wie das Nachrichtenportal Watson berichtete. Der Bischof erklärte den Rückgang der katholischen Gläubigen: „Die Kirche ist anders als die Gesellschaft, und viele verlassen sie deswegen. Aber auch aus diesem Grund kommen Menschen, die in unserer Gesellschaft keine Hoffnung finden, zur Kirche.“ Es gebe dennoch das „Risiko“, sich „als alternative Gesellschaft zu isolieren“.

Morerods Botschaft für Weihnachten lautete: „Gott wird Mensch: Wir sehen darin oft ein Zeichen des Friedens, wissen aber nicht unbedingt, warum. Der Mensch gewordene Gott sagt uns, dass wir unsere Feinde lieben und für sie beten sollen.“

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