Redaktion - Dienstag, 17. Dezember 2024, 7:00 Uhr.
Der neue Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Klaus Krämer, sieht sich gleichzeitig als „Reformer und Bewahrer“. Ein „Lagerdenken“ liege ihm fern, sagte er im Gespräch mit den Stuttgarter Nachrichten am Montag.
„Eine Aufgabe des Bischofs ist es, den Kern unseres Glaubens zu bewahren“, führte Krämer aus. „Gleichzeitig gilt, dass sich die Kirche immer wieder erneuern muss. Das heißt, ich werde die Grundbotschaft unseres christlichen Glaubens weitertragen. Ich weiß aber auch, dass man dies heute mit anderen Mitteln und anderen Worten tun muss als früher, um die Menschen zu erreichen.“
Krämer äußerte sich auch zur priesterlichen Ehelosigkeit: „Ich schätze den Zölibat als Lebensform und als Zeichen für die Kirche. Wir sollten alles tun, damit er gut gelebt werden kann. Es ist aber gleichzeitig wichtig, dass trotz des Priestermangels Eucharistiefeiern stattfinden können, die von Priestern geleitet werden. Womöglich muss man dann die Frage der Lebensform der Priester diesem sakramentalen Anliegen unterordnen.“
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Auf Nachfrage bestätigte er, die Priesterweihe für verheiratete Männer „könnte ein Weg sein, um in bestimmten Situationen das sakramentale Leben aufrechtzuerhalten – auch in unserer Diözese. Wir sind ja schon jetzt dabei, Menschen auch außerhalb des Hauptamtes für klassische pastorale Tätigkeiten zu gewinnen. Da ist schon viel ausprobiert worden, und da können wir auch noch kreativer werden.“
Zum Thema Abtreibung sagte Krämer, die gegenwärtige gesetzliche Lage des im Strafgesetz verankerten Tatbestands, der aber in bestimmten Fällen nicht greift – sodass pro Jahr mehr als 100.000 Kinder in Deutschland im Mutterleib getötet werden –, sei „sehr ausgewogen“. Er wolle dies „aus kirchlicher Sicht auch nicht verändern wollen“.