Bischof Voderholzer: „Große Trauer und Entsetzen“ über Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt

Bischof Rudolf Voderholzer
Screenshot / YouTube / bistumregensburg

Neben Ortsbischof Gerhard Feige und Bischof Georg Bätzing als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) haben sich auch mehrere weitere deutsche Bischöfe zum Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt geäußert.

Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg etwa erklärte am Sonntag: „Wie viele Menschen in aller Welt empfinde ich als Bischof des Bistums Regensburg große Trauer und Entsetzen über den sinnlosen Tod von so vielen unschuldigen Menschen bei dem Anschlag in Magdeburg. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und ich bete für die Verletzten und die Verstorbenen sowie für die Menschen, die noch um ihre Liebsten bangen.“

„Es ist für mich sehr schmerzlich, dass so viele Menschen dieser sinnlosen Gewalt unmittelbar vor dem Weihnachtsfest zum Opfer gefallen sind“, führte er aus, um dann auf einen Bezug zum Bistum Regensburg einzugehen: „Erschreckend nah ist auch für uns im Bistum Regensburg das mörderische Geschehen. Der neunjährige André, der unter den Todesopfern ist, hat noch bis vor einem Jahr in Floß im Landkreis Neustadt an der Waldnaab gelebt. So sind meine Gedanken heute auch ganz besonders bei den Gläubigen in der Pfarrei St. Johannes in Floß, zu der Andrés Familie gehörte.“

Der 50-jährige Attentäter ist am Freitag um kurz nach 19 Uhr mit einem schwarzen BMW durch die Menge der Besucher des Weihnachtsmarktes gerast. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben, darunter der neunjähriges André. Rund 200 Menschen wurden verletzt, 41 davon schwer oder sogar schwerst.

Der Fahrer sei nach Angaben der Behörden, wie die Tagesschau berichtete, „zunächst mit normaler Geschwindigkeit an den Weihnachtsmarkt herangefahren. Dann sei er auf den Alten Markt abgebogen und habe sein Auto abrupt beschleunigt. Die Fahrt habe etwa drei Minuten gedauert, bis der Tatverdächtige von Sicherheitskräften gestoppt und festgenommen werden konnte […].“

Der Täter war 2006 „nach Deutschland gekommen und stammt aus Saudi-Arabien. Taleb A. arbeitete als Facharzt für Psychiatrie in Sachsen-Anhalt. Wie eine Sprecherin des Gesundheitsunternehmens Salus mitteilte, war er im Maßregelvollzug tätig. Er habe mit suchtkranken Straftätern gearbeitet und sei seit März 2020 in der Einrichtung tätig gewesen.“

Bischof Heiner Wilmer SCJ von Hildesheim sprach am Samstag von einem „Angriff auf unsere freie Gesellschaft, der durch nichts zu rechtfertigen ist“. Die Tat sei „grausam und verabscheuungswürdig“ gewesen.

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„Ich bete für alle Betroffenen“, betonte Wilmer. „Mein tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen der tödlich verletzten Menschen. Ich wünsche den Verletzten eine möglichst baldige Genesung und danke allen Menschen, die an der Seite der Betroffenen sind und ihnen helfen.“

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Ebenfalls am Samstag erklärte Bischof Dominicus Meier OSB von Osnabrück: „Sprachlos. Unfassbar. Mit diesen Worten kann ich am besten beschreiben, was gestern Abend auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg geschah. In wenigen Minuten wurde die Freude feiernder Menschen in Trauer verwandelt. Eine furchtbare Gewalttat und verabscheuungswürdig.“

„Mein tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen der zu Tode gekommen Menschen“, fuhr Meier fort. „Den Verletzten wünsche ich eine baldige Genesung und für die nächsten Tage Menschen, die ihnen helfend zur Seite stehen. […] Beten wir in diesen Tagen um den Frieden in den Herzen der Menschen und in der Welt!“

In einem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Namen von Papst Franziskus verfassten Telegramm an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hieß es am Samstag: „Papst Franziskus hat mit Betroffenheit von dem Anschlag Kenntnis erhalten, bei dem mehrere Menschen getötet und viele weitere verletzt wurden. Seine Heiligkeit bringt seine Anteilnahme an der Trauer der Hinterbliebenen zum Ausdruck. Allen Betroffenen sichert er seine geistliche Nähe zu.“

Papst Franziskus dankte in seinem Telegramm ausdrücklich „all denen, die in diesem schwierigen Moment im Einsatz sind und den Opfern beistehen“. Er bete „für die Verstorbenen und vertraut die Menschen Christus, unserer Hoffnung, an, dessen Licht in die Dunkelheit strahlen möge“.

„Von Herzen erbittet er allen Gottes Beistand und Trost“, schloss Kardinal Parolin das Telegramm in Namen von Papst Franziskus.