Redaktion - Dienstag, 7. Januar 2025, 15:30 Uhr.
Bischof Hermann Glettler von Innsbruck hat den Dreikönigstag zum Anlass genommen, um in seiner Predigt über „Abschiebedebatten“ nach Syrien zu sprechen, nachdem Staatspräsident Bashar al-Assad im Dezember gestürzt wurde.
Nicht alle könnten „nach Hause zurückkehren“, erklärte Glettler am Montag. „Seit meiner Reise nach Homs und Aleppo im Jahr 2018 weiß ich ein wenig über das Ausmaß der Zerstörung in Syrien Bescheid.“
„Auch nach dem Sturz der verbrecherischen Assad-Herrschaft liegt die Infrastruktur des Landes danieder, die Sicherheitslage ist brüchig und konkrete Lebensperspektiven kaum vorhanden“, führte er aus. „Geschweige denn gibt es Arbeitsmöglichkeiten, ausreichend Schulen und medizinische Versorgung.“
Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.
Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.
„Mich stört der übertriebene Eifer, die syrischen Flüchtlinge nun auf der Stelle loswerden zu wollen“, so der Bischof von Innsbruck. „Treiben wir damit nicht genau jene, die bei uns zu Recht Asyl und Schutz bekommen haben, erneut in lebensgefährliche Situationen? Es gibt auch hier einen ‚anderen Weg‘: Anstelle populistischer Abschiebedebatten bräuchte es von Österreich und der internationalen Gemeinschaft viel mehr Hilfe zum Wiederaufbau und zur Stabilisierung Syriens. Dann werden die Syrerinnen und Syrer gerne und freiwillig in ihr Land zurückkehren.“
„Die Weggeschichte der Weisen aus dem Morgenland ist eine heilige Erzählung, keine romantische Story“, sagte Glettler in seiner Predigt. „Es geht um Aufbruch aus der Bequemlichkeit und Gleichgültigkeit – und es geht um ernsthafte Schritte des Vertrauens. Mit Gott sind wir unterwegs – inmitten der vielen bunten Karawanen unserer Zeit.“
„Jesus ist unsere Mitte, Freude und Hoffnungskraft“, erklärte der Bischof. „Ihn von Neuem zu entdecken, wünsche ich mir für das Heilige Jahr 2025. Und mit ihm verbunden können wir viele solidarische Karawanen bilden.“