Kirchenhistoriker Ernst Reiter: Ältester Priester im Bistum Eichstätt gestorben

Ernst Reiter
Geraldo Hoffmann / pde

Der zuletzt älteste Priester im Bistum Eichstätt, der Kirchenhistoriker Ernst Reiter, ist am Sonntag mit 99 Jahren gestorben. Als Professor an der Katholischen Universität Eichstätt habe er „mehrere Generationen von Theologen geprägt, denen er bis heute in Erinnerung geblieben ist“, so die Diözese in einem Nachruf.

Geboren am 5. Januar 1926, wurde Reiter am 29. Juni 1953 für das Bistum Eichstätt zum Priester geweiht. Zu seinen ersten Aufgaben zählte eine Tätigkeit als Kooperator in Monheim sowie die Leitung des Bischöflichen Knabenseminars St. Wunibald in Eichstätt. Von 1958 bis 1960 war Reiter gleichzeitig Archivar des Ordinariatsarchivs und von 1956 bis 1960 Religionslehrer am Humanistischen Gymnasium in Eichstätt.

1960 begann er sein Promotionsstudium in Bonn, das bis 1963 andauerte. Das Bistum Eichstätt führte aus: „1964 übernahm er die Professur für Kirchengeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Eichstätt – der späteren Katholischen Universität –, zunächst vertretungsweise und ab 1968 bis zu seiner Emeritierung 1991 als Ordinarius für Mittlere und Neue Kirchengeschichte.“

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Er war „gefragter Experte, vor allem in seinen wissenschaftlichen Spezialgebieten: der Reformationsgeschichte, der Kirchengeschichte während des Dritten Reichs und der Eichstätter Diözesangeschichte“, hieß es. „Darin hatte er sich in zahlreichen Veröffentlichungen weit über den universitären Bereich hinaus einen Namen gemacht.“

Innerhalb der Diözese war er viele Jahre lang für die Ökumene zuständig. Noch viele Jahre nach seiner Emeritierung war Reiter Spiritual für die Benediktinerinnen der Abtei St. Walburg in Eichstätt. Außerdem war er seit 2010 Teil der Historikerkommission des Seligsprechungsverfahrens für Pater Jakob Rem SJ.