Benediktinerinnen verlassen Kloster Engelthal, ziehen auf Rochusberg bei Bingen am Rhein

Rochuskapelle auf dem Rochusberg in Bingen am Rhein
Martin Kraft / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Auf dem Rochusberg in Bingen am Rhein wird in Zukunft eine neue Ordensgemeinschaft leben. Die Benediktinerinnen von Kloster Engelthal wollen ihr zu großes Kloster in der Wetterau verlassen und an den Rhein ziehen. Allerdings wird es dazu wohl frühestens im Herbst 2026 kommen.

„Wir Schwestern werden diesen Ort Engelthal in absehbarer Zeit verlassen und auf den Rochusberg oberhalb von Bingen umziehen“, kündigten die Ordensfrauen in der vergangenen Woche an.

In der Mitteilung hieß es: „Seit dem 1. Mai 1962, also seit 62 Jahren, lebt unsere Gemeinschaft in Kloster Engelthal bei Altenstadt in der Wetterau. Damals wurden 20 Schwestern aus der Abtei Hl. Kreuz, Herstelle, nach Kloster Engelthal gesandt, das Herstelle vom Bistum Mainz für eine Neugründung zur Verfügung gestellt worden war.“ Die „Gründungsgeneration“ sei inzwischen verstorben, „und auch weitere Schwestern, die später hinzukamen, leben nicht mehr“.

Daher gelte es, um „auch in Zukunft unserer benediktinischen Berufung gemäß“ leben zu können, entsprechende Entscheidungen zu treffen. So nehme man „die Einladung der Kreuzschwestern auf den Rochusberg bei Bingen“ an und ziehe „ins ehemalige Exerzitienhaus des Bistums Mainz“ um, „das den Kreuzschwestern gehört“.

Die Benediktinerinnen betonten, sie freuten sich, „dass wir auf diese Weise im Bistum Mainz verbleiben können, dem wir seit unserer Gründung bis heute viel zu verdanken haben“. Der Umbau der Gebäude auf dem Rochusberg werde indes noch rund zwei Jahre dauern.

Wie zukunftssicher der Umzug ist, bleibt allerdings offen: Zwar leben im Kloster Engelthal noch 14 Benediktinerinnen, aber der Altersdurchschnitt ist 75 Jahre, sodass ohne eine Reihe von Neueintritten die Gemeinschaft weiter schrumpfen wird. Noch Mitte der 1980er Jahre gehörten zum Kloster Engelthal etwa 40 Ordensfrauen.

Das Bistum Mainz, in dessen Besitz die Gebäude von Kloster Engelthal sind, erklärte am Freitag, es sei „eine Absichtserklärung mit der Regionalen Diakonie in Hessen und Nassau vereinbart“ worden, „die im Jahr 2026 die komplette Liegenschaft auf Pachtbasis übernimmt, um dort unter anderem das ‚Hospiz Wetterau‘ aufzubauen. Das Gästehaus wird weiterbetrieben und auch vom Bistum Mainz künftig für Veranstaltungen genutzt.“

Das Kloster Engelthal geht zurück auf das 13. Jahrhundert, war damals jedoch ein Kloster für Zisterzienserinnen. 1803 erfolgte die Säkularisierung und damit das Ende des klösterlichen Lebens. Erst 1952 kamen die Gebäude in den Besitz der Diözese Mainz, die sie 1962 einer benediktinischen Neugründung zur Verfügung stellte.

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