Redaktion - Montag, 14. April 2025, 13:00 Uhr.
Bischof Gerhard Feige von Magdeburg hat erklärt, er sehe mit Blick auf ein mögliches AfD-Verbot „ein gewisses Dilemma“. Die AfD war in Sachsen-Anhalt – Magdeburg ist die Landeshauptstadt – bei der Bundestagswahl im Februar die mit Abstand stärkste Kraft geworden. Die Partei kam auf 37,1 Prozent. Als zweitstärkste Kraft erreichte die CDU nur 19,2 Prozent – also etwa die Hälfte der AfD-Stimmen.
Mit Blick auf ein AfD-Verbot erklärte Feige in einem am Freitag auf der Internetseite seiner Diözese veröffentlichten Interview: „Einerseits sind verschiedene Gruppierungen dieser Partei schon als gesichert rechtsextremistisch eingestuft und das scheint keinerlei Konsequenzen zu haben.“
„Auf der anderen Seite bin ich aber nicht unbedingt für ein Verbot“, so Feige außerdem. „Das stärkt nur wieder die Opferrolle, die die AfD so gerne einnimmt und dann eben den Vorwurf erhebt, wir lebten ja in einer Diktatur und man könne nicht mehr alles sagen und alles vertreten. Ich denke, wenn man jetzt die AfD verbietet, würde das noch einen größeren Widerstand bei der Wählerschaft dieser Partei hervorrufen.“
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Unabhängig davon sei es aufgrund „vieler Entwicklungen in den vergangenen Jahren“ in Gesellschaft, Politik und Kirche „notwendiger geworden, Haltung zu zeigen“.
Angesichts der zahlreichen kirchlichen Stellungnahmen zur AfD sagte Feige, vielleicht hätten noch mehr Personen die Partei gewählt, wenn man sich nicht geäußert hätte. „Das lässt sich halt leider nicht überprüfen“, so der Bischof von Magdeburg. „Aber besorgt bin ich schon, vor allem jetzt im östlichen Gebiet, wie sich alles weiterentwickelt.“