Vatikanstadt - Samstag, 26. April 2025, 14:00 Uhr.
Die sterblichen Überreste von Papst Franziskus sind an der von ihm gewünschten letzten Ruhestätte angelangt. Rund 150.000 Menschen säumten nach dem Requiem auf dem Petersplatz den etwa sechs Kilometer langen Weg zur Basilika Santa Maria Maggiore, wo der mit 88 Jahren verstorbene Pontifex am Samstagnachmittag bestattet wurde.
Insgesamt 126 Mal hatte Papst Franziskus diese Basilika besucht – genauer das von ihm besonders verehrte Marienbildnis Salus Populi Romani. Begrüßt wurde der Leichnam in Santa Maria Maggiore am Samstag von 40 Armen, Obdachlosen, Gefangenen und Migranten, als letzten Hinweis auf jene Personen von den „Peripherien“, die Franziskus besonders am Herzen lagen.
Kardinal Rolandas Makrickas, der als Erzpriester für Santa Maria Maggiore zuständige Geistliche, erzählte bei einer Pressekonferenz am Freitag, er habe Papst Franziskus im Mai 2022 gefragt, „ob er, da er so oft in die Basilika kommt, nicht daran denken würde, hier auch sein Grab zu errichten“.
Franziskus habe damals zunächst verneint, „weil er daran dachte, dass die Päpste im Petersdom begraben sind“. Eine Woche später habe der Papst jedoch angerufen und erklärt: „Die Gottesmutter hat mir gesagt: ‚Bereitet das Grab vor.‘“
„Und später fügte er hinzu, dass er glücklich sei, weil ‚die Gottesmutter mich nicht vergessen hat‘“, so Makrickas außerdem. So habe der Papst ihn aufgefordert, „einen Platz für mein Grab zu finden, denn ich möchte in dieser Basilika begraben werden“.
In dem vom Vatikan am Ostermontag, dem Todestag von Franziskus, veröffentlichten Testament, dass sich auf Hinweise zur Grabstätte beschränkte und kein Geistliches Testament wie bei seinen unmittelbaren Vorgängern war, hatte es geheißen: „Ich habe mein Leben und mein priesterliches und bischöfliches Amt immer der Mutter unseres Herrn, der heiligsten Maria, anvertraut. Deshalb bitte ich darum, dass meine sterblichen Überreste in Erwartung des Tages der Auferstehung in der Päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore ruhen.“
„Ich bitte darum, dass mein Grab in der Nische im Seitenschiff zwischen der Cappella Paolina (Kapelle des Bildes Salus Populi Romani) und der Sforza-Kapelle der genannten Päpstlichen Basilika vorbereitet wird, wie in der beigefügten Anlage angegeben“, fügte der Papst in dem auf den 29. Juni 2022 datierten Dokument hinzu. „Das Grab muss in der Erde sein, einfach, ohne besonderen Schmuck und mit der einzigen Inschrift: Franciscus.“
Mit dem heutigen Requiem auf dem Petersplatz, an dem 250.000 Menschen teilnahmen, einschließlich hoher staatlicher Würdenträger aus aller Welt, beginnt das Novendiale, die neuntägige Trauerzeit nach dem Tod eines Papstes. Die Kardinäle werden sich weiterhin regelmäßig zu den sogenannten Generalkongregationen treffen, um das Konklave vorzubereiten, das den nächsten Papst wählen wird. Ein offizieller Termin dafür steht noch nicht fest, aber ein Konklave kann frühestens nach den neun Tagen der Trauer zusammentreten, die am 4. Mai enden.