ZdK-Chefin hofft, dass Papst Leo „Einheit immer auch als Einheit in der Vielfalt versteht“

Irme Stetter-Karp
Synodaler Weg / Maximilian von Lachner

Irme Stetter-Karp, die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), hofft, dass Papst Leo XIV. „Einheit immer auch als Einheit in der Vielfalt versteht und die Ortskirchen in dem stärken wird, was ihre Eigenart ausmacht, ohne dass es die Einheit gefährdet“. Stetter-Karp ist neben Bischof Georg Bätzing, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), eine Schlüsselfigur beim deutschen Synodalen Weg mit seinen teils drastischen Reformbestrebungen.

Die ZdK-Präsidentin ging nicht darauf ein, in welchen Themenbereichen es „Einheit in der Vielfalt“ geben könnte – in Punkten, die unmittelbar mit der Lehre zusammenhängen (etwa die versuchte Weihe weiblicher Diakone), wäre eine „Vielfalt“ ohne Spaltungen kaum vorstellbar.

Im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte Stetter-Karp am Montag über eine Begegnung des ZdK mit Kardinal Robert Francis Prevost OSA, der vor fast zwei Wochen zum Papst gewählt wurde: „Die ZdK-Präsidiumsmitglieder, die dabei waren, berichteten mir von einem sehr aufmerksamen Zuhörer, der bestens informiert war über die Lage der Kirche in Deutschland. Das war eine ganz wichtige Begegnung.“

Auf die Frage, wie es weitergehe mit dem Synodalen Weg, sagte die ZdK-Präsidentin, der Synodale Ausschuss wolle im November die Satzung für den Synodalen Rat als Verstetigung des Synodalen Wegs beschließen: „Diese Satzung, so wurde es vereinbart, wird dann Rom vorgelegt. Auf dem Weg dorthin wird es bereits Kontakte zur Verständigung geben.“

„Wir Katholikinnen und Katholiken in Deutschland haben ein großes Interesse daran, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen“, betonte sie. „Was die Mitglieder dieses Ausschusses planen, passt gut zusammen mit dem, was im Abschlusspapier der Weltsynode steht. Und deshalb bin ich frohgemut, dass es vorangehen wird.“

Im Februar 2024 hatten Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sowie die Kardinäle Víctor Manuel Fernández (Glaubens-Dikasterium) und Prevost (Bischofs-Dikasterium) noch ganz grundsätzlich betont, ein Synodaler Ausschuss – zur Vorbereitung der Verstetigung des Synodalen Wegs – sei nicht rechtmäßig. Die Kardinäle warnten die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz vor dem Beschluss, dieses Gremium einzurichten: „Ein solches Organ ist vom geltenden Kirchenrecht nicht vorgesehen und daher wäre ein diesbezüglicher Beschluss der DBK ungültig – mit den entsprechenden rechtlichen Folgen.“

Bei einem Treffen deutscher Bischöfe mit Vertretern der vatikanischen Kurie im März kam es zu einer Aussprache. Im Anschluss hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung: „Es wurde ein regelmäßiger Austausch zwischen den Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz und dem Heiligen Stuhl über die weitere Arbeit des Synodalen Weges und des Synodalen Ausschusses vereinbart. Die deutschen Bischöfe haben zugesagt, dass diese Arbeit dazu dient, konkrete Formen der Synodalität in der Kirche in Deutschland zu entwickeln, die in Übereinstimmung mit der Ekklesiologie des Zweiten Vatikanischen Konzils, den Vorgaben des Kirchenrechts und den Ergebnissen der Weltsynode stehen und anschließend dem Heiligen Stuhl zur Approbation vorgelegt werden.“

Vor diesem Hintergrund wurde die Satzung des Synodalen Ausschusses im April 2024 bei einer Sitzung des Ständigen Rats der DBK angenommen. Diesem Gremium gehören alle 27 Diözesanbischöfe an.

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