„Kirche in Not“ fordert Schutz für Christen in Syrien nach Anschlag in Damaskus

Zerstörter Innenraum der Mar-Elias-Kirche in Damaskus
Griechisch-Orthodoxes Patriarchat von Antiochia

Nach dem Selbstmordanschlag auf die griechisch-orthodoxe Mar-Elias-Kirche in der syrischen Hauptstadt Damaskus hat das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) zur Solidarität mit den Christen in Syrien aufgerufen. „Wir sind zutiefst schockiert über diesen tragischen und sinnlosen Gewaltakt“, erklärte die Geschäftsführende Präsidentin von „Kirche in Not“, Regina Lynch.

„Wir schließen uns dem Aufruf des griechisch-orthodoxen Patriarchen Johannes X. an, Gotteshäuser zu schützen und diesen Teufelskreis der Gewalt zu beenden“, führte sie aus. Die internationale Gemeinschaft dürfe jetzt „nicht wegschauen“ und müsse sich für den Schutz der Christen und aller Religionsgemeinschaften in Syrien einsetzen.

Medienberichten zufolge hat am Sonntagabend ein Selbstmordattentäter auf Gottesdienstbesucher der Mar-Elias-Kirche im Stadtteil Dweila in Damaskus gefeuert und sich dann in die Luft gesprengt. Die syrischen Behörden sprachen von mindestens 20 Toten und über 50 Verletzten. Zwischenzeitlich habe sich der „Islamische Staat“ (IS) zu dem Anschlag bekannt, meldete das syrische Innenministerium.

Das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Antiochia, ein langjähriger Projektpartner von „Kirche in Not“, hatte noch am Sonntagabend mitgeteilt: „An dem Tag, an dem unsere Kirche aller antiochenischen Heiligen gedenkt, schlug die heimtückische Hand des Bösen zu.“

Das Patriarchat forderte die syrischen Behörden auf, „die volle Verantwortung für die geschehenen und weiterhin geschehenden Verletzungen der Heiligkeit der Kirchen zu übernehmen und den Schutz aller Bürger zu gewährleisten“.

Der Anschlag auf die Mar-Elias-Kirche fällt in die Zeit der staatlichen Neuorientierung nach dem Sturz des Assad-Regimes im vergangenen Dezember. Christen und andere Minderheiten stellen einerseits ein Entgegenkommen der Verantwortlichen fest, sahen aber andererseits das Erstarken islamistischer Kräfte im Alltag mit großer Sorge.

Die Zahl der Christen in Syrien liegt lokalen Schätzungen zufolge heute bei etwa 250.000. Vor Beginn des Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2011 waren es noch 1,5 Millionen.

„Kirche in Not“ unterstützt in Syrien zahlreiche kirchliche Initiativen und Projekte zum Wiederaufbau, um Christen zum Bleiben in ihrer Heimat zu motivieren.

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