Redaktion - Freitag, 27. Juni 2025, 14:15 Uhr.
Der Familienbund der Katholiken hat sich für Investitionen in die soziale Infrastruktur für Kinder und Jugendliche ausgesprochen. Gemeinsam mit zahlreichen weiteren Organisationen im Bereich der Wohlfahrt schloss sich der Familienbund einem Appell an, in dem es an die Bundesregierung gerichtet heißt: „Nehmen Sie Geld im Bereich der sozialen Infrastruktur in die Hand, damit Kinder und Jugendliche nicht ihrer Chancen beraubt werden!“
Ulrich Hoffmann, der Präsident des Familienbundes, sagte: „Es ist Zeit, das Thema Bildung ganz oben auf die politische Agenda zu setzen. Das 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturpaket bietet eine historische Chance, ein leistungsfähiges, effizientes und chancengerechtes Bildungssystem zu schaffen – mit besserer Förderung für Kinder aus benachteiligten Familien. Nichts zahlt sich mehr aus als Investitionen in Kinder und Jugendliche!“
Der Appell selbst listet eine ganze Reihe von Forderungen, darunter mehr Investitionen „in die KiTa-Qualitätsentwicklung“. Sogenannte Kitas dienen der Betreuung von Kleinkindern, damit beide Elternteile einer Erwerbstätigkeit nachgehen können. Anders als die Betreuungstätigkeit durch die Eltern zu Hause treibt die Erwerbstätigkeit unmittelbar Steuergelder in die Kassen des Staates.
Ferner forderte der Appell eine „bedarfsgerechte Finanzierung der (frühkindlichen) Bildung und des Ausbaus von schulbezogenen Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe, der Ganztagsbetreuung und der frühen Hilfen“. Ein weiterer Punkt ist die „Investition in Angebote der Familienbildung, insbesondere für Alleinerziehende und Familien mit Zuwanderergeschichte“. Zudem ist vom „Aufbau einer Förderkulisse für die energetische Sanierung von Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen sowie von Schulen“ die Rede.
„Für benachteiligte Kinder und Jugendliche ist ein kostenloses Mittagessen in KiTas und Schulen zu garantieren, zum Beispiel durch einen Bund-Länder-Pakt“, so der Appell.
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„Um diese und weitere Strukturreformen umsetzen zu können, braucht es eine verlässliche politische Verständigung darüber, dass zusätzliche Finanzspielräume zur Ertüchtigung der Sozial- und Bildungsetats erschlossen und in Bund, Land und Kommune eingesetzt werden“, mahnten die fast 50 Organisationen an, die sich dem Appell anschlossen.
„Die fiskalischen Spielräume, die durch die Reform der Schuldenbremse und das Sondervermögen Infrastruktur entstehen, müssen von Bund und Ländern für bedarfsgerechte Investitionsprogramme für den Ausbau und die Modernisierung der Infrastrukturen von Erziehung, Betreuung und Bildung genutzt werden“, hieß es. „Mögliche weitere Finanzierungsquellen sind Reformen der Erbschafts- und Schenkungssteuer sowie der Einkommensbesteuerung und eine rechtssichere Wiedererhebung der Vermögenssteuer.“
Ein großer Teil der Steuerzahler, die derlei Investitionen finanzieren müssten, sind Familien, die somit für die eigenen Kinder weniger Mittel zur Verfügung haben, und junge kinderlose Menschen, die sich aufgrund der Last durch Steuern und anderweitige Abgaben nicht in der Lage sehen, eine Familie zu gründen.
Der 1953 gegründete Familienbund der Katholiken ist der Dachverband für Familienverbände auf Ebene der Diözesen und Bundesländer sowie einiger anderer katholischer Vereinigungen.