Redaktion - Mittwoch, 16. Juli 2025, 17:00 Uhr.
Im Zusammenhang mit der Eröffnung des neuen Bildungscampus in Köln-Kalk hat das Erzbistum Köln dem Kölner Stadt-Anzeiger eine jahrelange Diffamierungskampagne gegen Kardinal Rainer Maria Woelki vorgeworfen. Auslöser war die Berichterstattung über das Verbot von LGBT-Symbolen bei der Feier.
Frank Hüppelshäuser, der Amtsleiter des Erzbischöflichen Generalvikariats und enger Mitarbeiter von Kardinal Rainer Maria Woelki, bezeichnete in einem am letzten Freitag auf der offiziellen Webseite des Erzbistums veröffentlichten offenen Brief die Berichterstattung des Chefkorrespondenten Joachim Frank als „menschenverachtend“.
„Herr Frank, Sie mühen sich seit Jahren ab, das Erzbistum Köln mit seinem Bischof an der Spitze zu diskreditieren, zu verunglimpfen und sein Bild in der Öffentlichkeit zu verzerren. Dies gehört für uns inzwischen zum Alltag. Inwieweit für Sie hier mehr oder weniger persönliche Gründe für diesen Feldzug die Triebfeder sind, lässt sich nur erahnen“, hieß es in der Einleitung des Briefes.
Es sei festzuhalten, dass „der Kölner Stadt-Anzeiger in den letzten 10 Jahren prozentual mehr Leser verloren hat als das Erzbistum Köln Katholiken“.
Anlass des Konflikts war die Berichterstattung über die Eröffnung des Erzbischöflichen Bildungscampus in Köln-Kalk. Demnach sollen Mitarbeiter im Vorfeld der Feier von Kardinal Woelki aufgefordert worden sein, keine LGBT-Symbole zu tragen.
Die von Eltern angebrachte LGBT-Fahne an der Schule musste kurzfristig entfernt werden. Auch Kinder wurden aufgefordert, LGBT-Sticker von ihrer Kleidung zu entfernen.
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Ein Sprecher des Erzbistums begründete das Vorgehen: „Es ging darum, gesellschaftliche Kontroversen bei diesem festlichen Anlass außen vor zu lassen.“
Inhalt des offenen Briefs
In seinem zweiseitigen Brief macht Hüppelshäuser schwere Vorwürfe gegen Frank. Er wirft ihm vor, einzelne Mitarbeiter des Erzbistums namentlich zu nennen und sie zu beschuldigen, ohne dass diese sich wehren könnten. Dies sei „völlig unverantwortlich“ und vereinbare sich nicht mit den publizistischen Grundsätzen des Kölner Stadt-Anzeigers.
Der Amtsleiter rechtfertigte sich für seine Verantwortung für alle nicht-pastoralen Mitarbeiter und räumte ein, dass Fehler passieren. Diese seien „Teil unserer offenen und agilen Kultur“. Er betont, dass das Erzbistum 80 Millionen Euro in den Bildungscampus investiert habe, um Schülern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.
Hüppelshäuser gab zudem bekannt, dass er bereits seit einigen Jahren sein Abonnement des Kölner Stadt-Anzeigers gekündigt habe, weil er für diesen Journalismus „kein Geld mehr zahlen“ wolle. Der Brief schloss mit dem Hinweis, dass in einer freien Gesellschaft jeder entscheiden könne, welche Zeitung er kaufe und „welche Art Journalismus er unterstützt“.