Vatikanstadt - Mittwoch, 2. Juli 2025, 14:15 Uhr.
Der Vorsteher der Bischofskonferenzen von Afrika, Kardinal Fridolin Ambongo Besungu OFMCap, hat sich gegen die Behauptung verwahrt, nur Afrikaner seien gegen die vatikanische Erlaubnis für Segnungen homosexueller Verbindungen aus dem Jahr 2023.
„Die von Afrika eingenommene Position [zu der Erklärung] war auch die Position so vieler Bischöfe hier in Europa. Es ist nicht nur eine afrikanische Ausnahme“, sagte Ambongo am Dienstag gegenüber EWTN News.
Der 65-jährige Kardinal fügte hinzu, dass Homosexualität grundsätzlich ein „lehrmäßiges, theologisches Problem“ sei und dass sich die moralische Lehre der Kirche zu diesem Thema nicht geändert habe.
Ambongo ist Erzbischof von Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo und leitet seit 2023 das Symposium der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM).
Nachdem das vatikanische Dikasterium für die Glaubenslehre am 18. Dezember 2023 mit ausdrücklicher Gutheißung von Papst Franziskus die Erklärung Fiducia supplicans veröffentlicht hatte, flog Ambongo nach Rom, wo er sich mit dem Pontifex traf, um die bestürzten Reaktionen der Bischöfe in Afrika auf die Erklärung zu übermitteln, die nicht-liturgische Segnungen homosexueller Verbindungen erlaubte.
Ambongo zufolge arbeitete er mit dem Leiter des Glaubens-Dikasteriums, Kardinal Víctor Manuel Fernández, und mit Papst Franziskus zusammen, um eine Erklärung zu verfassen, dass die Erlaubnis für gleichgeschlechtliche Segnungen in Afrika nicht gelte. Die SECAM-Erklärung vom 11. Januar 2024 zitierte das biblische Verbot homosexueller Handlungen und bezeichnete entsprechende Verbindungen als „in sich verdorben“.
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Am 4. Januar 2024 hatte das Glaubens-Dikasterium eine Erklärung abgegeben, in der sie einräumte, dass die pastoralen Kontexte in verschiedenen Ländern eine langsamere Rezeption der Erklärung erfordern könnten.
Später, im Januar 2024, verteidigte Papst Franziskus die Erklärung und nannte die Kirche in Afrika „einen Sonderfall“. In einem Interview mit der italienischen Zeitung La Stampa sagte Franziskus: „Für [Afrikaner] ist Homosexualität aus kultureller Sicht etwas ‚Hässliches‘, sie tolerieren sie nicht.“
Ambongo, der nach einer Pressekonferenz im Vatikan mit EWTN News sprach, sagte, Afrika habe Fiducia supplicans „als etwas erlebt, das einem Volk, das andere Prioritäten hat, von außen aufgezwungen wurde“.
„Die pastorale Priorität für uns ist nicht das Problem der Homosexuellen, es ist kein Problem der Homosexualität. Für uns ist die pastorale Priorität das Leben: Wie man lebt, wie man überlebt“, erklärte der Kardinal. Themen wie Homosexualität „sind für euch hier in Europa, nicht für uns in Afrika“.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.