Kardinal Kurt Koch eröffnet „Benedikt XVI. Forum“ in Altötting

Kardinal Kurt Koch am 2. Juli 2025 in Altötting.
Rudolf Gehrig / CNA Deutsch

Im bayerischen Marienwallfahrtsort Altötting hat Kurienkardinal Kurt Koch am Mittwochabend das diesjährige „Benedikt XVI. Forum“ eröffnet. Während der Heiligen Messe in der Stiftspfarrkirche ging Koch auf das Motto der fünftägigen Tagung ein, die sich in diesem Jahr mit dem Thema „Der Sinn für das Heilige“ befasst.

Das katholische Mediennetzwerk EWTN überträgt die Veranstaltung, an der neben dem Schweizer Kardinal unter anderem auch der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer teilnimmt. Auf dem Programm stehen zudem Vorträge der Theologen Andreas Wollbold, Ralph Weimann, Prälat Markus Graulich, Ludger Schwienhorst-Schönberger und Christian Schaller. Auch der orthodoxe Theologe Stefanos Athanasiou, der dem Neuen Ratzinger-Schülerkreis angehört, ist vor Ort. Am Freitag werden Schwester Christine Felder FSO und Pater Hermann Geißler FSO über ihre persönlichen Begegnungen mit Papst Benedikt XVI. sprechen (4. Juli, 20 Uhr, live bei EWTN).

Kardinal Koch: Maria als das „Urbild der Kirche“

In seiner Predigt zum Festtag Mariä Heimsuchung sprach Kardinal Koch am Mittwoch über den Besuch Mariens bei Elisabeth. Es sei ein „kleines Fest mit großem Inhalt“, so der Kardinal, der Maria als Urbild der Kirche vorstellte: „Alles, was in der Heiligen Schrift über die Kirche gesagt wird, gilt in erster Linie von Maria; und die Kirche erfährt im Blick auf Maria, was ihre Bestimmung und ihre Sendung ist.“ An ihrem Verhalten bei der Heimsuchung ließen sich drei zentrale Grundhaltungen ablesen, die auch für jeden Christen wegweisend seien: Empfangen, Austeilen und Loben.

Koch, der als Präsident des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen schon seit 2010 an höchster Stelle im Vatikan arbeitet, betonte, dass das Empfangen des Wortes die Grundvoraussetzung sei, jedoch nicht genüge. Maria sei so erfüllt vom empfangenen Wort gewesen, dass sie es sofort weitergeben wolle – in „Eile“, wie es im Evangelium ausdrücklich heißt. Papst Benedikt XVI. habe diesen Besuch Mariens als „erste eucharistische Prozession der Geschichte“ gedeutet. Sie bringe Christus im eigenen Leib zu den Menschen, erinnerte der Kardinal.

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Der dritte Aspekt sei schließlich das Lob Gottes, das im Magnifikat seinen Höhepunkt finde. Maria lobe einen „handelnden Gott“, der Geschichte schreibe. Koch erinnerte daran, dass die Kirche heute wieder lernen müsse, sich „den demonstrativen Luxus des Lobes Gottes zu leisten“. Dort, wo Gott gepriesen werde, wachse auch der Mensch in seiner Würde: „Denn wo Gott verboten wird, wird auch der Mensch klein gemacht.“

Abschließend rief Kardinal Koch die Gläubigen dazu auf, das Forum in Altötting als geistliche Gelegenheit zu nutzen, um neu in den Dreiklang von Empfangen, Austeilen und Loben einzustimmen – „mit Maria an der Hand und mit Blick auf Christus, der allein heilig macht“. So könne das „Benedikt XVI. Forum“ helfen, auf dem Weg zur Heiligkeit weiterzukommen – ein Ziel, „das aktueller ist denn je“.

Theologische Vorträge, live bei EWTN 

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Das „Benedikt XVI. Forum“ wird vom Verein „Fundatio Christiana Virtus“ organisiert und dauert noch bis Sonntag. Die gemeinsamen Gebetszeiten sind öffentlich, die Tickets für die theologischen Vorträge im Begegnungszentrum sind jedoch bereits ausverkauft. Der katholische Fernsehsender EWTN überträgt sowohl die Vorträge als auch die Gebetszeiten live über den Internet-Livestream und im regulären TV-Programm; den Zeitplan finden Sie hier.

Am Sonntag wird Kardinal Koch um 10 Uhr zum Abschluss der Tagung ein feierliches Pontifikalamt feiern, das ebenfalls live übertragen wird.