Vatikanstadt - Dienstag, 5. August 2025, 15:30 Uhr.
Der nächste Weltjugendtag, der vom 3. bis zum 8. August 2027 stattfinden wird, markiert einen historischen Meilenstein für die katholische Kirche: Zum ersten Mal wird das weltweite Treffen der katholischen Jugend in einem nicht-christlichen Land, nämlich Südkorea, abgehalten.
Bischof Paul Kyung-sang Lee, der Generalkoordinator des Weltjugendtags Seoul 2027 und Weihbischof von Seoul, betonte die Bedeutung des Ereignisses in einem Interview mit CNA, der Partneragentur von CNA Deutsch, während des Jubiläums der Jugend in Rom.
„Korea ist das erste nicht-christliche Land, das den Weltjugendtag ausrichtet“, sagte Lee. „Gleichzeitig ist es die einzige Nation, die in zwei Hälften geteilt ist. Das Hauptthema sollte also der Friede sein – Friede zwischen den Religionen, Frieden zwischen zwei Ländern.“
„Ich möchte, dass die jungen Menschen die große Liebe Gottes erfahren“, fügte er hinzu. „Damit die nächste Generation ihre Kinder nicht in den Krieg schickt. Das ist meine Hoffnung.“
In Südkorea, wo etwa 31 Prozent der Bevölkerung Christen sind und 51 Prozent keine Religionszugehörigkeit angeben, ist die Zahl der Konversionen zum Katholizismus stetig gestiegen. Der Priester Isaac Severo von der Myeongdong-Kathedrale in Seoul erklärte gegenüber CNA, dass allein in der Kathedrale jeden Monat etwa 40 junge Erwachsene getauft werden. „Sie kommen in die Kirche und fragen, wie sie getauft werden können“, sagte er.
Im Jahr 2023 wurden in Korea mehr als 51.000 Menschen getauft – 75 Prozent davon waren erwachsene Konvertiten oder Menschen, die vom Tod bedroht waren.
Die Katholiken machen etwa elf Prozent der 52 Millionen Einwohner Südkoreas aus. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt im Großraum Seoul, was die Stadt zu einem der größten Ballungsgebiete der Welt macht.
Papst Leo XIV. gab den Termin für den Weltjugendtag 2027 während der Abschlussmesse des Jubiläums der Jugend am 3. August in Tor Vergata in Rom in Anwesenheit von etwa einer Million junger Menschen offiziell bekannt.
„Nach diesem Jubiläum geht der ‚Pilgerweg der Hoffnung‘ der jungen Menschen weiter und wird uns nach Asien führen“, sagte Papst Leo. „Ihr, die jungen Pilger der Hoffnung, werdet Zeugen dafür sein bis an die Enden der Erde! Ich freue mich darauf, euch in Seoul zu sehen: Lasst uns weiterhin gemeinsam träumen und gemeinsam hoffen.“
Der Weltjugendtag 2027 wird der zweite Weltjugendtag sein, der in Asien stattfindet. Der erste fand 1995 in Manila auf den Philippinen statt und zog Millionen von Menschen an. Für die Kirche in Korea wird das bevorstehende Ereignis ein historischer Moment sein.
Mehr als 1.000 junge koreanische Katholiken waren zum Jubiläum der Jugend nach Rom gereist, um für den bevorstehenden Weltjugendtag zu werben. Unter ihnen war auch die 22-jährige Jiyeon Maeng. „Ich freue mich sehr darauf – und darauf, dass die Menschen hier nach Korea kommen und das Fest mit uns genießen“, sagte sie. „Wir sagen ihnen: ‚Kommt nach Korea, bitte.‘“
Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.
Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.
Sie bezeichnete es als „große Ehre“, dass Papst Leo XIV. im Jahr 2027 nach Korea reisen wird: „Es ist eine große Ehre für Korea und eine große Ehre für uns Koreaner. Und ich denke, viele Koreaner werden auf ihn warten.“
Die jungen koreanischen Pilger versammelten sich während des Jubiläums zur Messe in der Basilika San Crisogono in Trastevere, einer Kirche mit Verbindungen zu Korea als Titularkirche von Kardinal Andrew Yeom Soo-jung aus Seoul, der die Messe für die Pilger hielt.
Lee, der Generalkoordinator des Weltjugendtags, hielt die Predigt und ermutigte die Jugendlichen, „die kleinen täglichen Gnaden – die ‚kleinen Gaben‘, die der Herr uns anbietet“ – zu suchen und „eure Herzen mit Freude zu füllen und Traurigkeit zu beseitigen“.
Die Basilika war so voll, dass viele Jugendliche auf dem Boden und in den Seitenschiffen saßen. Nach der Messe überraschte Yeom die Pilger mit der Ankündigung, er habe für alle ein Eis gekauft, das sie in der schwülen römischen Hitze genießen konnten.
Stephany Sun, die globale Kommunikationsmanagerin der Erzdiözese Seoul, erläuterte das „Projekt 1004“ der koreanischen Delegation – eine Anspielung auf das Wort „Engel“ auf Koreanisch –, das 1.004 Jugendliche zum Jubiläum der Jugend nach Rom bringen sollte.
„Wir wollten, dass sie den Weltjugendtag im Voraus erleben, da der Weltjugendtag in Korea noch nicht so bekannt ist“, sagte sie. „Sie waren sehr überrascht von all den Menschenmassen und den verschiedenen jungen Menschen, die denselben Glauben teilen. Ich würde also sagen, dass sie jetzt eine großartige Zeit hier haben.“
Einige Pilger beschrieben tiefe spirituelle Begegnungen während ihres Besuchs. „Meine Gruppe hatte in der Lateranbasilika eine sehr große Erfahrung mit dem Heiligen Geist“, sagte der Priester Joseph Sung-jae Lee.
Severo schloss sich dieser Meinung an. „Wir gehen zu den wichtigen Basiliken, wir gehen zur Scala Santa, zu den Katakomben, und wir sehen, dass Christus für die Jugend da ist“, sagte er. „Christus sucht nach den Verlorenen. Er ist wie der Hirte – der junge Hirte. Und die Jugendlichen suchen nach dieser Freude, diesem Glück, diesem Vergnügen in der Welt. Aber das ist nicht die Wahrheit. Die Wahrheit ist, dass Christus alles für uns ist.“
Während die Vorbereitungen für 2027 beginnen, hat Sun ein paar Tipps für junge Pilger, die eine Reise nach Seoul planen: Ein paar Sätze auf Koreanisch lernen, einen kleinen Ventilator oder Schirm mitnehmen, um der Sommerhitze zu trotzen – und „trainieren Sie Ihre Fähigkeit, scharfe Speisen zu essen“.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.





