Kardinal Burke feiert im Petersdom große Messe im alten Ritus, würdigt Papst Benedikt

Kardinal Raymond Burke im Petersdom
Daniel Ibáñez / EWTN News

Zum ersten Mal nach den Einschränkungen durch Papst Franziskus konnte am Samstag im Petersdom wieder eine große Messe im überlieferten Ritus gefeiert werden. Der US-amerikanische Kardinal zelebrierte das Pontifikalamt am Kathedra-Altar und würdigte Papst Benedikt XVI., der die überlieferte Liturgie wieder der ganzen Kirche zugänglich gemacht hatte.

Papst Leo XIV. hatte die Messe erlaubt, während es den traditionsverbundenen Katholiken in den letzten Jahren unter Papst Franziskus nicht erlaubt war, als Höhepunkt ihrer jährlichen Wallfahrt im Petersdom eine solche zu feiern.

„Wir können nicht umhin, Gott dafür zu danken, dass diese ehrwürdige Form des römischen Ritus so viele Menschen zum Glauben geführt und ihr Glaubensleben vertieft hat, die dank der in Summorum Pontificum festgelegten Disziplin zum ersten Mal ihre unvergleichliche Schönheit entdeckt haben“, sagte Burke. „Wir danken Gott, dass durch Summorum Pontificum die ganze Kirche zu einem immer größeren Verständnis und einer immer größeren Liebe für das große Geschenk der Heiligen Liturgie gelangt, wie sie uns in ununterbrochener Linie durch die Heilige Tradition, durch die Apostel und ihre Nachfolger überliefert wurde.“

Papst Benedikt hatte 2007 das Motuproprio Summorum Pontificum veröffentlicht und es allen Priestern ermöglicht, die Liturgie in ihrer klassischen römischen Form zu feiern, wie es bis nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil üblich war. Gleichzeitig erlaubte Benedikt ausdrücklich auch die Benutzung der anderen liturgischen Bücher, die 1962, bei Konzilsbeginn, in Gebrauch waren. Die überlieferte Messe geht im Kern auf die Zeit von Papst Gregor dem Großen zurück, nicht auf das Konzil von Trient, wie manchmal fälschlich behauptet wird.

„Da wir heute das Privileg haben, am heiligen Messopfer teilzunehmen, müssen wir unweigerlich an die Gläubigen denken, die im Laufe der christlichen Jahrhunderte durch diese ehrwürdige Form des römischen Ritus unserem Herrn begegnet sind und ihr Leben in ihm vertieft haben“, sagte Burke. „Viele wurden dazu inspiriert, heroische Heiligkeit zu praktizieren, sogar bis zum Martyrium. Diejenigen von uns, die alt genug sind, um mit der Verehrung Gottes nach dem usus antiquior aufgewachsen zu sein, können nicht umhin, darüber nachzudenken, wie uns dies dazu inspiriert hat, unseren Blick auf Jesus zu richten, insbesondere bei der Antwort auf unsere Berufung im Leben.“

Obwohl die Feier der sogenannten alten Messe bis 2021 in vielen Pfarreien aufblühte und zahlreiche Menschen, vor allem auch junge Familien mit vielen Kindern, bereicherte, entschied sich Franziskus, die Feier in Pfarrkirchen zu verbieten. Ausnahmen wurden nur an manchen Orten erlaubt. Und obwohl besonders jüngere Priester gegenüber der klassischen römischen Liturgie aufgeschlossen sind, brauchen all jene, die nach den Einschränkungen geweiht wurden, eine offizielle Erlaubnis vom Vatikan, die Berichten zufolge jedoch nicht erteilt wird.

In den letzten Monaten, im Pontifikat von Papst Leo XIV., wurden besonders in den Vereinigten Staaten von Amerika viele Messen in der alten Form abgeschafft. Im Bistum Charlotte in North Carolina etwa müssen die traditionsverbunden Gläubigen – mehrere tausend – jetzt an einen mehrere Stunden entfernten Ort fahren. Die neue Kapelle ist viel zu klein, um alle Gläubigen aufzunehmen, obwohl aufgrund der großen Entfernungen nur noch ein Teil kommen kann. Gleichzeitig wurden die Gläubigen aufgefordert, weiterhin an ihre Pfarreien zu spenden, wo die von ihnen bevorzugte Liturgie nicht mehr gefeiert werden darf.

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