28.000 Bücher aus Privatbibliothek von Kardinal Lehmann gehen an Uni Koblenz

Kardinal Karl Lehmann in seiner Bibliothek
Bistum Mainz / Nichtweiß

Die Universität Koblenz erhält rund 28.000 Bücher aus der Privatbibliothek des 2018 verstorbenen Kardinals Karl Lehmann, der die Kirche in Deutschland als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) viele Jahre lang prägte.

Vor seiner Zeit als Bischof von Mainz (1983–2016) und DBK-Vorsitzender (1987–2008) war Lehmann in der Lehre tätig, konkret als Dogmatik-Professor in Mainz und dann in Freiburg. In den 1960er Jahren war er Mitarbeiter von Pater Karl Rahner SJ, der zu den einflussreichsten Theologen des letzten Jahrhunderts zählt.

Das Bistum Mainz teilte in der vergangenen Woche mit, man habe der Universität Koblenz die Bücher geschenkt, wobei die Bestände „inhaltlich vor allem den Gebieten Religionswissenschaft und Weltreligionen, wie Judentum oder Islam, Bibelwissenschaft, Evangelische Theologie und Ökumene, Geschichte und Kirchengeschichte, Philosophie, Politik, Naturwissenschaften, Soziologie und Pädagogik sowie Literatur und Kunstgeschichte zuzuordnen“ seien.

„Die Bände haben hohen wissenschaftlichen Wert und werden von der Universität Koblenz zur Förderung von Wissenschaft und Forschung gemäß den Vereinbarungen des Schenkungsvertrags zwischen dem Bistum Mainz und der Universität Koblenz eingesetzt“, hieß es.

Der Mainzer Generalvikar Sebastian Lang erklärte, man suche „an verschiedenen Stellen nach einem angemessenen Umgang mit dem Erbe Kardinal Lehmanns und mit der Erinnerung an sein Wirken. Mit der Schenkung an die Universität Koblenz wird seine Privatbibliothek auch künftig gute Dienste für die Wissenschaft leisten.“

Die wissenschaftliche Nutzbarmachung seiner Bibliothek hatte der Kardinal testamentarisch gewünscht. Vor einigen Jahren waren bereits 12.000 Bände aus dem Besitz von Lehmann an das Zentralinstitut für Katholische Theologie der Humboldt-Universität zu Berlin gegangen.

Das Bistum Mainz berichtete: „Als Karl Lehmann im Herbst 1983 zur Übernahme des Bischofsamtes nach Mainz zog, brachte er bereits erhebliche Bücherbestände von seinem früheren Wohnort in Bollschweil bei Freiburg mit. Schon zu seiner Zeit als Professor für unter anderem Dogmatik – von 1968 bis 1971 in Mainz, von 1971 bis 1983 in Freiburg – war seine Bücherliebe und Sammelleidenschaft bekannt.“

„Diese Bestände sind in Mainz durch konstante Zukäufe aus seinen Privatmitteln sowie durch unzählige Buchgeschenke kontinuierlich angewachsen und wurden von Lehmann auf neue Felder kirchlicher Diskussionen sowie gesellschaftlicher Entwicklungen thematisch stark ausgeweitet“, hieß es. „Zugleich wurde die Bibliothek stets aktuell gehalten, doppelt vorhandene Bücher abgegeben, überholte Bücher aussortiert sowie einige ältere Bestände als Dauerleihgabe ausgelagert.“

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