„Wie setzen wir das eigentlich fort?“ – Weihbischof Lohmann über Heiliges Jahr 2025

Weihbischof Rolf Lohmann
screenshot / YouTube / radio horeb

Mit Blick auf das Heilige Jahr 2025, das sich dem Ende zuneigt, lautet für den Münsteraner Weihbischof Rolf Lohmann die Kernfrage: „Wie setzen wir das eigentlich fort?“

„Wir haben in den Bistümern im Moment große Sorgen, was Personal und Finanzen angeht, aber wir haben einen Auftrag: eine Botschaft den Menschen zu bringen, die dieses Thema Hoffnung nach vorne stellt“, sagte Lohmann im Gespräch mit dem Kölner Domradio am Samstag. Das Heilige Jahr 2025, das noch von Papst Franziskus einberufen und geplant worden war, hatte das Thema Hoffnung in den Mittelpunkt gestellt.

„Für mich ist dieses Heilige Jahr ein Auftrag an uns, an unsere Diözesen, aber auch an die Pastoral, diesen Weg auch inhaltlich weiterzugehen“, führte Lohmann derweil aus. „Das heißt, um noch mal an Papst Franziskus zu erinnern, dass wir nicht um uns selbst kreisen und meinen, wir kriegten das durch Strukturen irgendwie geregelt. Sondern wir sind gefordert, unsere christliche Botschaft zu leben, zu verkünden, weiterzugeben und Zeugen der Hoffnung zu sein.“

Lohmann war innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) für all jene Projekte zuständig, die mit dem Heiligen Jahr in Verbindung standen, also auch für verschiedene Pilgerreisen.

„Ich war mehrfach in Rom zum Heiligen Jahr, direkt Anfang Januar, mit einer kleineren Gruppe und um organisatorische Dinge zu regeln“, erinnerte der Weihbischof. „Da war Rom noch nicht so gefüllt, wie ich es dann später in dem Jahr erlebt habe. Aber es war eine für mich interessante Stimmung. Auch bei meiner Gruppe gab es eine große Freude, was das Heilige Jahr anbetrifft.“

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„Ich war bei der großen Münsteraner Diözesanwallfahrt mit zweieinhalbtausend Pilgerinnen und Pilgern in Rom“, fuhr er fort. „600 Jugendliche haben wir in Rom gefirmt, in Sankt Paul vor den Mauern. Das waren Höhepunkte: Das Gespräch mit den jungen Menschen über das Heilige Jahr und die Erfahrungen beim Durchschreiten der Heiligen Pforten, die Pilgerwege und die Firmung, die ich vielen jungen Menschen in Rom spenden konnte – das alles habe ich absolut positiv erlebt.“

„Als Drittes war ich beim Jubiläum der Bischöfe in Rom, wo sich die Internationalität der katholischen Kirche gezeigt hat“, so Lohmann. „Das globale Denken und Zusammenkommen ist ein wirklich guter Hintergrund für all das Pilgern zum Heiligen Jahr und das Motto ‚Pilger der Hoffnung‘. Besser konnte es in einem Jahr der Krisen, der Kriege, der großen Fragen und der Ängste der Menschen nicht kommen.“

Unter Verweis auf die Feier des Heiligen Jahres in den deutschen Bistümern sagte Lohmann: „Es gab viele geistliche Angebote und Gottesdienstangebote zum Heiligen Jahr. Das Katholische Bibelwerk und das Liturgische Institut haben da gut mitgewirkt und es gab in den Diözesen Ideen von Predigtreihen bis hin zu Vesperangeboten oder Ansprachen, zu denen man Gäste aus Politik und Gesellschaft eingeladen hat, um zu diesem Thema zu sprechen.“

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„15 Diözesen haben Pilgerwallfahrten nach Rom durchgeführt“, betonte er. „Und an den Wallfahrtsorten sind diese Themen stark aufgegriffen worden. Auch das Gebet zum Heiligen Jahr war ein geistlicher Renner: Allein 600.000 Gebetszettel sind davon bestellt worden – nur in Deutschland!“

Das nächste Heilige Jahr findet 2033 statt, um des Todes Jesu vor genau 2000 Jahren in besonderer Weise zu gedenken. Das Jahr berechnet sich aus dem traditionellen Alter Jesu von 33 Jahren und dem Geburtsjahr zu Beginn der Zeitrechnung „nach Christus“. Heute weiß man aber, dass Jesus wohl nicht genau zu diesem Zeitpunkt geboren wurde, sondern schon einige Jahre vorher – die Zeitrechnung „nach Christus“ beruht auf einem Rechenfehler von einigen Jahren.