Vatikanstadt - Sonntag, 2. Juni 2019, 20:58 Uhr.
Papst Franziskus hat am Sonntag gesagt, dass Europa heute nicht mit Kanonen angegriffen werde, sondern Ideologien. Ein demographisch "verwelkendes" Europa müsse sich dagegen wehren, forderte der Pontifex.
Im Gespräch mit Journalisten auf dem Rückflug nach Rom würdigte Franziskus seinen Vorgänger Benedikt.
"Wenn ich ihn sprechen höre, stärkt mich das. Ich höre die Geschichte der Kirche", sagte Papst Franziskus über Benedikt in einer Pressekonferenz während des Fluges am 2. Juni.
Franziskus erzählte, dass er sich jedes Mal, wenn er den emeritierten Papst besuche, mehr wie ein Familienmitglied fühle.
"Jedes Mal, wenn ich ihn besuche, fühle ich mich so, nehme ich seine Hand und bringe ihn zum Reden. Er spricht wenig, langsam, aber mit der gleichen Tiefe, wie immer - denn Benedikts Problem sind seine Knie, nicht sein Kopf", sagte Papst Franziskus.
"Er hat wie immer eine große Klarheit", fügte Franziskus hinzu.
Benedikt XVI., fuhr Franziskus weiter fort, erinnere ihn daran, dass "die Tradition der Kirche immer in Bewegung ist". Er verglich diese Tradition mit "einem Baum, der wächst, gedeiht und Früchte trägt".
"Tradition ist die Garantie für die Zukunft und nicht der Hüter der Asche. Es ist kein Museum", sagte er und brachte damit ein Zitat des Komponisten Gustav Mahler zum Ausdruck.
Papst Franziskus äußerte sich auch zum zukünftigen Europa nach den Wahlen zum Europäischen Parlament am 26. Mai.
"Europa muss reden.... Wenn Europa nicht gut auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereitet ist, wird Europa verwelken, es wird verkümmern", sagte er.
"Bitte lassen Sie Europa nicht von Pessimismus und Ideologien überwältigt werden", warnte Papst Franziskus am 2. Juni, in Anknüpfung an seine Worte heute in Rumänien.
"Weil Europa nicht mit Kanonen oder Bomben angegriffen wird, sondern mit Ideologien. Ideologien, die nicht europäisch sind, die von außerhalb kommen und in kleinen Gruppen in Europa geboren werden."
"Betet für Europa", sagte Papst Franziskus. "Betet für Europa, für die Einheit, und der Herr schenke uns diese Gnade."
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Papst Franziskus sagte, dass Rumänien nicht unter einem demographischen Winter gelitten habe, wie er in anderen europäischen Ländern zu beobachten sei, sondern "ein beeindruckendes Geburtenniveau" habe.
Während seiner Apostolischen Reise nach Rumänien vom 31. Mai bis 2. Juni reiste Papst Franziskus nach Bukarest, Schomlenberg, Jassy und Blasendorf. Er feierte die heilige Messe an einem marianischen Wallfahrtsort in Siebenbürgen und feierte die Seligsprechung von sieben Märtyrern und Bischöfen in einer griechisch-katholischen Göttlichen Liturgie.
Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen musste Papst Franziskus mit dem Auto und nicht wie geplant mit dem Hubschrauber reisen. Franziskus sagte, dass der unerwartete Sturm "eine Gnade von Gott" gewesen sei, weil er die "schöne Landschaft" sehen durfte.
"Ich habe ganz Siebenbürgen durchquert. Es ist wunderschön und ich habe noch nie so etwas gesehen", sagte er.
Andrea Gagliarducci, Hannah Brockhaus und Courtney Grogan trugen zur Berichterstattung bei.
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