Köln - Freitag, 17. Januar 2020, 10:08 Uhr.
Der Geschäftsführer und Programmdirektor von EWTN Deutschland, Martin Rothweiler, hat betont, dass der Zölibat für Priester nichts "Nebensächliches" ist. In einem Beitrag auf der Internetplattform "katholisch.de" warnte der Theologe davor, dass die Ehelosigkeit der Priester - sollte sie künftig nur noch eine "wählbare Option" sein - ihre Zeugniskraft verliere und nicht mehr darstelle als einen "persönlichen Lifestyle".
Den Vorwurf, dass das aktuell medial diskutierte neue Buch von Kardinal Robert Sarah Papst Franziskus angreife, weil darin unter anderem der emeritierte Papst Benedikt XVI. den Zölibat verteidigt (lesen Sie den gesamten Beitrag in voller Länge hier!), wies Rothweiler zurück. Franziskus habe erst kürzlich klargestellt, dass er selbst den optionalen Zölibat ablehne.
Bei der Amazonas-Synode hatte letztes Jahr die Mehrheit der teilnehmenden Bischöfe für die Einführung von sogenannten "viri probati" gestimmt, also für bewährte, verheiratete Männer, die zu Priestern geweiht werden (CNA Deutsch hat berichtet). "Bis Ende diesen Monats oder Anfang Februar" wird Papst Franziskus ein Apostolisches Schreiben zu den Ergebnissen der Synode veröffentlichen.
Papst Franziskus wird mit einigen Bischöfen über sein mit Spannung erwartetes Abschlussdokument der Amazonas-Synode beraten: https://t.co/TLZZRyaCmY #sinodoamazonico
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) January 16, 2020
Martin Rothweiler, der mit EWTN.TV umfangreich aus Rom vom Bischofstreffen berichtete, schildert in seinem Beitrag den Eindruck, dass bei der Forderung nach "viri probati" mit der extremen Ausnahmesituation im Amazonas-Gebiet argumentiert werde, die man jedoch nicht 1:1 auf die Situation der Katholischen Kirche in Deutschland übertragen könne:
"Aber schon vor der Amzonas-Synode konnte man in Deutschland bei der innerkirchlichen Diskussion im Vorfeld des synodalen Wegs den Eindruck gewinnen, als wären etwa Isar und Rhein Nebenflüsse des Amazonas und der Harz mit der Amazonasregion vergleichbar. Fällt der sogenannte 'Pflichtzölibat' in den Regenwäldern des Amazonas, wird das hierzulande auch als ein Signal für Deutschland interpretiert. So viel steht wohl fest. Da stört alles, was dem entgegenwirken könne. Sprungbereit wird reagiert."
Deshalb sei "aufmerksames Hinhören" gefragt, jedoch nicht allein auf das, was die Mehrheit fordert, sondern auch auf das, "was die Heilige Schrift nahelegt und die Tradition der Kirche vertieft hat". Die Lektüre von Kardinal Marc Ouellets "Für ein erneuertes Verständnis des Priestertums" und das Werk "Aus der Tiefe des Herzens" von Kardinal Sarah sei auch zu beachten.
Der Zölibat, betont Rothweiler, ist nichts Nebensächliches und betreffe das sakramentale Verständnis des Priestertums:
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"Wenn zölibatäre und nicht-zölibatäre Lebensform als wählbare Optionen für den Priester nebeneinanderstehen, wird die Ehelosigkeit nicht mehr als starkes Zeugnis für den Himmel wahrgenommen, sondern zunehmend als Wahl eines persönlichen Lifestyles."
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Nun, da nun lange genug über das Titelblatt und den Nicht-Co-Autor diskutiert wurde, können wir uns ja jetzt wieder um die Inhalte kümmern.
— Rudolf Gehrig (@RudolfGehrig) January 16, 2020
Hier der Beitrag von #BenediktXVI im vollen Wortlaut.https://t.co/ZsBV6ksT7c via @CNAdeutsch
Marianne Schlosser: Wer Zölibat "erleichtert", der überspielt die Krise des Glaubens. Renommierte Theologin warnt auch vor "Verbürgerlichung" kirchlicher Ämter https://t.co/vWkJlx8X4s #SynodalerWeg #AmazonasSynode
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) October 22, 2019
+++ "Es ist sinnlos, so zu tun, als sei die deutsche Synode verbindlich, denn niemand hat der deutschen Synode diese Autorität gegeben": Kurienbischof Arieta https://t.co/lDQlpjwimt #SynodalerWeg via @canonlawyered