Madrid - Mittwoch, 22. Januar 2020, 6:33 Uhr.
Die Vereinigung christlicher Rechtsanwälte in Spanien hat letzte Woche bei der Staatsanwaltschaft eine Klage gegen die neu ernannte Direktorin des Instituts für Frauen und Chancengleichheit, Beatriz Gimeno, eingereicht. Die Gruppe sagt, Gimeno habe im Jahr 2013 ein Hassverbrechen begangen mit einem Artikel 2013 für "Eldiario.es", indem sie Brandanschläge auf Kirchen rechtfertigte.
In den 1930er Jahren wurden in Spanien Hunderte von Kirchen niedergebrannt sowie Ordensfrauen und Priester getötet.
Gimeno bezog sich in ihrem Artikel auf Kirchenverbrennungen und schrieb dazu wörtlich:
"In den Ländern, in denen die Kirche (oder Kirchen) die gleichen Freiheiten hat wie alle anderen, hat niemand das Bedürfnis, sie niederzubrennen. Aber das ist nicht bei uns der Fall. Die tiefe Abscheu, die viele Menschen hier für die katholische Kirche empfinden, ist verdient."
Gimeno fuhr fort, in Spanien sei Religion "nie eine persönliche Option, die frei und friedlich gelebt wird, sondern sie war immer eine Zumutung, die uns von oben durch alle Strukturen des Staates auferlegt wurde".
"Die Kirche war eine Institution, die von der Arbeiterklasse, der Bauernschaft und der Mehrheit der Intellektuellen so sehr gehasst wurde, dass die Menschen, sobald der Funke übersprang, losliefen, um Kirchen anzuzünden."
In dem Artikel vom Oktober 2013 mit dem Titel "Die Kirche: eine neue Wendung" beschuldigte Gimeno die Kirche, ein unersättliches Monster zu sein, das die Gesellschaft beherrschen und ihr strenge sexuelle Regeln auferlegen will, während sie es versäumt, Probleme der Armut und Ungleichheit anzupacken.
"Die Kirche in Spanien war immer einer der wichtigsten Verbündeten der Wirtschaftsmacht und eine Wirtschaftsmacht an sich", schrieb sie.
Die Präsidentin der christlichen Anwälte, Polonia Castellanos, ist zuversichtlich, dass die Klage erfolgreich sein wird, denn "die Staatsanwaltschaft muss angesichts dieser Hassrede handeln".
Gimeno war von 2003 bis 2007 Präsidentin des spanischen LGBT-Verbandes und ist Gleichstellungsbeauftragte der linkspopulistischen Podemos-Partei in der autonomen Region Madrid.
Sie wurde von der Gleichstellungsministerin Irene Montero, ebenfalls von der Podemos-Partei, zur Direktorin des Instituts für Frauen und Chancengleichheit, einem Regierungsposten, ernannt, die ihrerseits kürzlich von der neu gebildeten linken Koalitionsregierung in ihr Amt berufen wurde.
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Die neue Koalitionsregierung wurde am 7. Januar in Spanien gebildet, wobei die Podemos-Partei und die Spanische Sozialistische Arbeiterpartei ein Vorabkommen über 10 Punkte unterzeichneten.
Die spanischen Bischöfe haben angesichts mit großer Sorge auf diesen "10-Punkte-Plan" und die allgemeine politische Entwicklung im Land reagiert.
Kardinal Antonio Cañizares von Valencia sagte, dass damit "ein kultureller Wandel vollzogen wird, eine Denkweise aufgezwungen wird, mit einer Vision vom Menschen, die sich auf alle Menschen ausbreiten soll - die Zustimmung zur Sterbehilfe, die Ausweitung neuer Rechte, die Gender Ideologie, der radikale Feminismus, das Heraufbeschwören geschichtlicher Ereignisse, um Hass und Abneigung schüren".
Am 4. Januar, wenige Tage vor dem Amtsantritt von Pedro Sánchez von der Spanischen Sozialistischen Arbeiterpartei als neuer Ministerpräsident Spaniens, sagte der Kardinal in einem Brief, dass sich das Land "in einer kritischen Situation, einem wahren Notstand angesichts der Zukunft" befinde. Er rief alle Gläubigen auf, für das Land zu beten.
In einem ebenfalls Anfang Januar veröffentlichten Brief bat Bischof Ginés García Beltrán von Getafe ebenfalls um Gebete für das Land und sagte, dass Spanien in eine "neue politische Ära" eingetreten sei angesichts des Programms aggressiver Säkularisierung der neuen Regierung.
Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.
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