Vatikanstadt - Sonntag, 16. Mai 2021, 14:08 Uhr.
Zusammen mit burmesischen Ordensfrauen und Gläubigen hat Papst Franziskus am heutigen Sonntag eine heilige Messe für Frieden in Burma gefeiert.
Seit über 100 Tagen hat das Militär in Burma die Macht übernommen. Über 700 Todesopfer haben seitdem die Zusammenstöße zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten gefordert.
In seiner Predigt am 16. Mai rief Papst Franziskus dazu auf, zuallererst den Glauben zu bewahren: "Wir müssen den Glauben bewahren, um nicht dem Schmerz zu erliegen und nicht in die Resignation derer zu verfallen, die keinen Ausweg mehr sehen."
Den Glauben zu bewahren bedeute, den Blick zum Himmel zu erheben, während auf Erden gekämpft und unschuldiges Blut vergossen werde, erklärte der Papst. "Es bedeutet, nicht der Logik des Hasses und der Rache nachzugeben, sondern immer fest auf den Gott der Liebe zu blicken, der uns ruft, untereinander Brüder und Schwestern zu sein", so der Papst heute in seiner Predigt im Petersdom.
Ein wichtiger Aspekt sei dabei die Einheit und Brüderlichkeit, betonte der Pontifex. "Wir sind aufgerufen, die Einheit zu wahren, diese betrübte Bitte Jesu an den Vater ernst zu nehmen: eins zu sein, eine Familie zu bilden, den Mut zu haben, in Freundschaft, Liebe und Brüderlichkeit verbunden zu sein".
Die heilige Messe in der Basilika war nicht das einzige katholische Zeichen für ein Einstehen für Frieden ohne Gewalt.
Die Katholiken Burmas, die etwa 1 Prozent der mehrheitlich buddhistischen Bevölkerung ausmachen, haben sich an friedlichen Protesten in der Nation, die auch Myanmar genannt wird, beteiligt. Das hat - neben Kardinal Charles Maung Bo - niemand im Burma-Konflikt so gezeigt und verkörpert wie Schwester Ann Rose Nu Tawng, die tapfere Ordensfrau, deren mutiges Eintreten gegenüber bewaffneten Truppen gefilmt wurde. Diese Bilder gingen um die Welt.
Diese Woche hat die Nonne erzählt, woher sie den Mut fand: In der Ewigen Anbetung vor dem allerheiligsten Altarsakrament.
Die Ordensschwester sagte am Donnerstag, dass der Heilige Geist sie dazu bewegt habe, zwischen der Polizei und den Demonstranten zu niederzuknien - und dass sie ihre Kraft aus dem Gebet vor dem Allerheiligsten Sakrament schöpfte.
Als sie am 13. Mai in burmesischer Sprache mit Live-Übersetzung durch einen Priester und einen Seminaristen aus Burma sprach, sagte sie, dass das Gebet das Wichtigste, ja, die Grundlage dafür gewesen sei,während dieser schwierigen Zeit für ihr Land durchhalten zu können.
"Das Gebet in der Anbetung des Allerheiligsten Sakraments hat mir diese Kraft gegeben. Daraus habe ich die Kraft geschöpft, den Menschen zu helfen und so zu handeln."
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