Berlin - Freitag, 20. August 2021, 10:26 Uhr.
Bereits heute werden in Deutschland rund 90 Prozent aller Schwangerschaften abgetrieben, bei denen in Vorsorgeuntersuchungen eine Trisomie 21 diagnostiziert wurde. Nun soll der umstrittene Bluttest auf die genetische Störung bei ungeborenen Kindern von Krankenkassen bezahlt werden.
Das hat der "Gemeinsame Bundesausschuss im Gesundheitswesen" (G-BA) entschieden. Ab 2022 werde nun die Krankenkasse den Test bezahlen, meldete die "Tagesschau".
Die auch als "Down-Syndrom" bezeichnete Trisomie 21 betrifft Menschen, die mit drei Exemplare des 21. Chromosomenpaares geboren werden. Es handelt sich um eine genetische Störung, die jedoch keine Krankheit ist, und Schätzungen zufolge rund 40.000 Menschen in Deutschland betrifft.
Mit dem Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März wollen Verbände darauf aufmerksam machen und zeigen, wie lebenswert das Leben mit Trisomie 21 ist.
Für Behindertenverbände und biomedizinische Ethiker ist die Berliner Entscheidung eine dramatische Fehlentscheidung, weil sie noch mehr Abtreibungen nicht-kranker Kinder befürchten. Auch aus katholischer Sicht ist die Abtreibung eines Kindes, nur weil es mit Trisomie 21 geboren werden würde, nicht zulässig. Teil des Problems ist dabei auch, dass gesellschaftlich Kinder mit Trisomie 21 marginalisiert und stigmatisiert werden, warnen Inklusions-Experten.
Bei dem Bluttest, der weiterhin nicht "Routineuntersuchung" werde, können ab der zehnten Schwangerschaftswoche Erbgutbestandteile des Kindes aus dem Blut der Schwangeren isoliert und auf Gendefekte wie Trisomie 21 untersucht.
Zur Begründung der umstrittenen Entscheidung teilte der Vorsitzende, Josef Hecken, mit, man habe es sich nicht leicht gemacht. Aus seiner Sicht sei es aber "rational wie medizinisch richtig, jenen Schwangeren, denen das Wissen um eine Trisomie persönlich wichtig ist, eine sichere Alternative anzubieten".
Tatsächlich war dies bereits Schwangeren möglich - auf eigene Kosten - und eine Aufklärung darüber, dass Trisomie 21 keine Krankheit ist, wird so auch nicht geleistet, sagen Kritiker.
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