Manila - Dienstag, 19. Oktober 2021, 8:53 Uhr.
Bischöfe in ganz Asien haben gelobt, ihren Gläubigen zuzuhören: Mit Eröffnung der diözesanen Phase des synodalen Prozesses zur Synodalitätssynode der Weltkirche am 17. Oktober betonten damit Kirchenvertrerter, was auch die Bischöfe im deutschsprachigen Teil Europas betont haben.
Das berichtet Jose Torres Jr. für die "Catholic News Agency", die englischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.
Die XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode in Rom soll unter dem Thema "Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission" — auch übersetzt mit "Kommunion, Teilnahme und Sendung" — als dreijähriges, weltweites Verfahren stattfinden.
Papst Franziskus hat damit der Kirche einen großen synodalen Prozess über Synodalität verschrieben, der am gestrigen 17. Oktober dieses Jahres in den Teilkirchen in aller Welt seinen Auftakt machen sollte.
Erst Bistümer, dann Kontintente, dann Weltkirche: Der Vatikan veröffentlichte eine Infografik zu der Bischofssynode, die im Oktober 2021 beginnen und im Oktober 2023 beendet werden soll. (Quelle: Vatican Media) pic.twitter.com/LBSxJEcDDV
"Lasst uns durch diese Synode Möglichkeiten zum Zuhören und zum Dialog auf lokaler Ebene schaffen", sagte Kardinal Jose Advincula, Erzbischof von Manila, in seiner Predigt während der Messe zur Eröffnung des Prozesses.
Er sagte, dass die Kirche durch das Zuhören in der Lage sein wird, ihre Mission mit den Menschen zu teilen und gleichzeitig die Perspektive jedes Einzelnen in die "synodale Reise" einzubringen.
"In Gottes Familie haben Sie eine Stimme, und Ihre Stimme zählt", sagte Kardinal Advincula und fügte hinzu, dass der Prozess "so viele Menschen wie möglich" einbeziehen werde.
In Indien zitierte Matters India Kardinal Oswald Gracias von Bombay, der die Menschen aufforderte, im synodalen Prozess "gemeinsam den gleichen Weg zu gehen".
"Wir müssen Jesus durch Gebet und Anbetung begegnen und hören, was der Geist der Kirche sagen will", sagte er in seiner Predigt.
Bischof Emmanuel Trance von Catarman in den Zentralphilippinen sagte in einem Interview mit der von der Kirche geleiteten Veritas 846, die Synode solle eine "Begegnung und der Beginn der Einigung unserer Ortskirche" sein.
Er forderte die Gläubigen auf, "nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit dem Herzen zu hören".
"Zuhören in diesem synodalen Prozess bedeutet, den Ausgegrenzten zuzuhören, sogar der nichtchristlichen Gemeinschaft", sagte der Bischof.
Die Katholische Bischofskonferenz der Philippinen hatte zuvor angekündigt, dass sich "kleine Kreise" in Pfarreien, Schulen und kirchlichen Gemeinschaften versammeln werden, um "gemeinsam zu beten" und Themen zu diskutieren, die die Kirche während des Synodenprozesses betreffen.
Die derzeitige Synode ist nicht die erste, die auf den Philippinen stattfindet. Im Jahr 1582 fand in Manila unter dem ersten Bischof, dem Dominikanermönch Domingo de Salazar, die erste Synode statt, um die Rechte der indigenen Völker unter spanischer Herrschaft zu diskutieren.
"Eine Synode ist nicht nur eine Versammlung im Hinblick auf die Verwaltung, sondern eine vom Heiligen Geist geleitete Einberufung für die Herausforderung der Mission", heißt es in einer von Erzbischof Romulo Valles von Davao, dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, unterzeichneten Erklärung, die Anfang dieses Monats veröffentlicht wurde.
Er sagte, dass zu den Themen, die während der Versammlungen diskutiert werden, die "Herausforderungen" gehören, die durch die COVID-19-Pandemie aufgeworfen werden, sowie die sexuellen und finanziellen Skandale in der Kirche und in der Regierung, "Säkularismus und Materialismus und die zweischneidige Macht der digitalen Welt".
In seiner Predigt am Sonntag sagte Kardinal Advincula, dass während des Prozesses unter anderem Fragen diskutiert werden sollen, die Frauen, Kinder, ältere Menschen, Geschäftsleute, Regierungsbeamte, Mitglieder der LGBTQ+-Gemeinschaft und einfache Arbeiter betreffen.
"Wir wollen Ihnen zuhören. Wir wollen uns mit Ihnen auf den Weg machen. Wir wollen mit Ihnen den Willen Gottes erkennen", sagte der Prälat. "Egal, wie weit Sie sich von der Kirche und sogar von Gott entfernt fühlen, Sie haben etwas beizutragen."
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