Washington, D.C. - Donnerstag, 28. Oktober 2021, 9:23 Uhr.
Im Vorfeld des Treffens von Präsident Joe Biden mit Papst Franziskus am 29. Oktober räumte eine Sprecherin des Weißen Hauses am Mittwoch ein, dass der Papst über Abtreibung "anders" - so wörtlich - als Biden über Abtreibung gesprochen habe.
Das berichtet die "Catholic News Agency", die englischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.
Biden, ein Katholik, "ist jemand, der sich für das Recht der Frau auf Wahlfreiheit einsetzt und daran glaubt, dass es wichtig ist", sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, bei einem Briefing mit Reportern am 27. Oktober.
"Der Papst hat sich anders geäußert", fügte sie als Antwort auf eine Frage des EWTN News Nightly White House Korrespondenten Owen Jensen hinzu.
Papst Franziskus wird sich am Freitag im Vatikan mit dem Abtreibung bis zur Geburt befürwortenden Biden und First Lady Jill Biden treffen.
Seine Sprecherin Psaki sagte am Mittwoch, dass die Bereiche, in denen die beiden übereinstimmen, im Mittelpunkt des Treffens am Freitag stehen werden, darunter die politischen Themen "Armut, Bekämpfung der Klimakrise, Beendigung der COVID-19-Pandemie".
"Dies sind alles sehr wichtige und einflussreiche Themen, die im Mittelpunkt der Diskussion stehen werden, wenn sie sich treffen", so die Sprecherin weiter.
Papst Franziskus hat Abtreibung bereits als "Auftragsmord" bezeichnet, Abtreibung mit dem "Anheuern eines Auftragskillers" verglichen, gesagt, dass die ungeborenen Opfer der Abtreibung das Gesicht Jesu tragen, und die Bemühungen, Abtreibung als "wesentlichen Dienst" während der Pandemie zu fördern, verurteilt.
Dies entspricht der Lehre der Kirche und -- steht im krassen Widerspruch zu Aussagen Bidens aber auch zum Verhalten deutscher ZdK-Funktionäre wie Maria Flachsbarth. Die CDU-Politikerin präsentiert sich mit Unterstützung des von den deutschen Bischöfen getragenen ZdK sogar als "Champion" der Abtreibungslobby-Kampagne "She Decides", wie CNA Deutsch berichtet hat.
Joe Biden und seine Regierung haben eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um Abtreibungen ungeborener Kinder entweder direkt zu finanzieren oder die Vorschriften gegen die Finanzierung von Abtreibungslobbyisten zu lockern.
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Genau diese Position – die auch "Planned Parenthood" vertritt und katholischen Funktionären wie Flachsbarth laut einer veröffentlichten Erklärung vertreten wird – haben Papst Franziskus und der Vatikan ebenso wie eine Reihe von Staaten vor den Vereinten Nationen wiederholt deutlich verurteilt.
Am 3. April 2019 sagte der Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen der UN-Kommission für Bevölkerung und Entwicklung, dass das Beharren auf einem "Recht auf Abtreibung" von den Bemühungen der Kommission ablenke, die tatsächlichen Bedürfnisse von Müttern und Kindern zu erfüllen.
"Der Vorschlag, dass die reproduktive Gesundheit ein Recht auf Abtreibung beinhaltet, verstößt ausdrücklich gegen die Sprache der Weltbevölkerungskonferenz, missachtet moralische und rechtliche Standards innerhalb der nationalen Gesetzgebung und spaltet die Bemühungen, die echten Bedürfnisse von Müttern und Kindern sicherzustellen, insbesondere die der ungeborenen Kinder", erklärte Erzbischof Bernardito Auza.
Am 23. September 2019 erklärten Vertreter von 19 Ländern vor den Vereinten Nationen, es existiere kein "internationales Recht auf Abtreibung" und man müsse "mehrdeutige" Begriffe, wie jenen der "sexuellen und reproduktiven Gesundheit", aus ihren offiziellen Dokumenten entfernen.
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