Yangon - Donnerstag, 30. Dezember 2021, 10:03 Uhr.
Die Angehörigen von 35 Personen, die an Weihnachten offenbar von regierungsnahen Truppen in Burma ermordet und verbrannt wurden, haben die Opfer des Massakers endlich beerdigen dürfen.
Wie mehrere Medien berichten, erlaubte das Militär den katholischen Familien in der Diözese Loikaw (Bundesstaat Kaya) im Osten des Landes, die Überreste ihrer Angehörigen zu bergen und begraben.
Nach bisherigen Erkenntnissen starben 35 Kinder, Frauen und Männer in dem Massaker an Heiligabend. Alle Opfer waren laut "Fides" katholischen Glaubens.
Wie CNA Deutsch ausführlich berichtet hat, war das Blutbad nicht die erste Gewalt gegen Katholiken im Land.
Aus neuen Berichten der Agentur AFP, dem Portal "UCA News" sowie Meldungen des Pressewerks der Missionswerke ist zu schließen, dass Augenzeugen, glaubwürdige örtliche Berichte ebenso wie eine Auswertungen von Satellitenbildern erste Meldungen über die Gräueltaten bestätigt haben: Demnach wurden die katholischen Familien, die am Hochfest Weihnachten unterwegs waren, in Fahrzeugen und auf offener Straße in der Nähe der Stadt Hpruso niedergeschossen und verbrannt.
Die Täter waren nach Angaben von Rebellengruppen und Menschenrechtlern Angehörige des Militärs.
Ein Sprecher der Vereinten Nationen reagierte mit Entsetzen und forderte bereits am vergangenen Sonntag die Regierung auf, die Verbrechen zu untersuchen und aufzuklären.
Die Beerdigung fand laut "Fides" in einem einfachen, von Katecheten geleiteten Ritus statt, ohne Eucharistie und ohne Anwesenheit eines Priesters, da die Armee es dem örtlichen Pfarrer die Erlaubnis verweigerte.
Unter den Opfern befanden sich mindestens zwei Kleinkinder: John, ein dreijähriger Junge, und Agatha, ein zweijähriges Mädchen, die zusammen mit ihren Eltern starben.
Auch zwei Mitarbeiter der internationalen Hilfsorganisation "Save the Children" sollen sich unter den Todesopfern befinden.
Der einheimische Katholik Clement, der bei der Beerdigung anwesend war, sagte gegenüber Fides: "Wir sind alle traurig, verängstigt und schockiert. Das ist wahre Grausamkeit. Es waren unschuldige Menschen, die vor den jüngsten Kämpfen geflohen waren. Diese Art des Angriffs ist grausam und unmenschlich".
Das Militär habe alle Skrupel "völlig verloren". Die Armee terrorisiere und massakriere nun die Bevölkerung gnadenlos, so der Katholik.
Die Kirche hat in Burma wiederholt zu einem Waffenstillstand und Frieden aufgerufen. Kardinal Charles Maung Bo von Yangon zeigte sich in einer Stellungnahme am Montag schockiert über das Blutbad an Weihnachten und verurteilte die Gewaltverbrechen gegen Unschuldige.
Burma, auch bekannt als Myanmar oder Birma, wird von einem schweren Bürgerkrieg erschüttert. Guerilla-Einheiten verschiedener Rebellengruppen kämpfen mit der Armee um die Hoheit mehrerer Regionen.
Die Katholiken Burmas, die etwa 1 Prozent der mehrheitlich buddhistischen Bevölkerung ausmachen, haben sich an friedlichen Protesten beteiligt. Das hat - neben Kardinal Charles Maung Bo - niemand im Burma-Konflikt so gezeigt und verkörpert wie Schwester Ann Rose Nu Tawng, die tapfere Ordensfrau, deren mutiges Eintreten gegenüber bewaffneten Truppen gefilmt wurde. Diese Bilder gingen um die Welt.
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Papst Franziskus hat das Land im Jahr 2017 in einer politisch brisanten Auslandsreise besucht.
sgsgd
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