Hakenkreuze und Brandstiftung: Welle der Angriffe auf Kirchen und Friedhöfe in den USA

Beschädigte Statue im Bistum Brooklyn (New York USA).
Bistum Brooklyn

In den vergangenen Wochen haben meist unbekannte Täter in den USA einer Reihe von mutwilligen Zerstörungsaktionen an katholischen Kirchen und Friedhöfen verübt. Während es sich bei einigen der mutmaßlichen Täter um Jugendliche oder möglicherweise psychisch kranke Personen handelte, ermittelt die Polizei in mehreren Fällen erheblicher Sachbeschädigung, darunter Brandstiftung an einer katholischen Schule in Ohio.

Am frühen Morgen des 24. Februar stellten Polizisten in der Gegend von Norristown, Pennsylvania, auf drei katholischen Friedhöfen mutwillige Beschädigungen fest. Die Beamten erhielten einen Anruf zum St. Benedict-Friedhof in Plymouth Township, weil dort mutwillige Beschädigungen entdeckt worden waren, unter anderem auf Grabsteinen aufgemalte Hakenkreuze. Sie fanden weitere Hakenkreuze auf Grabsteinen auf dem Old St. Matthew Cemetery in Conshohocken und dem St. Matthew Cemetery in Whitemarsh Township. Bei allen drei Vorfällen wurde offenbar dieselbe Farbe verwendet, meldet die Associated Press.

Darüber hinaus wurden mehrere US-Flaggen zertrampelt und Flaggenhalter zerbrochen. Die meisten der Gräber enthalten die sterblichen Überreste von Kriegsveteranen. Es gibt auch Gräber von polnischen Einwanderern, von denen viele während des Zweiten Weltkriegs vor den Nazis flohen.

Letzte Woche haben Unbekannte in Framingham, Massachusetts, einer Kleinstadt westlich von Boston, sieben Grabsteine auf dem St. Stephen Cemetery umgeworfen. Die Polizei erhielt am Morgen des 20. Februar eine Meldung über die mutwillige Beschädigung.

Im Oktober hatten die Täter auf demselben Friedhof 25 Grabsteine der Schwestern von St. Joseph umgerissen.

Pater Francisco Anzoategui von der katholischen Kirche St. Stephen sagte gegenüber Boston 25 News, er mache sich Sorgen, dass es sich bei dem Angriff um ein "Hassverbrechen" handelt. Er sehe einen möglichen Trend, dass Menschen "auf Friedhöfe gehen und sich berechtigt fühlen, diese Art von Schäden an den Steinen anzurichten und den Menschen nicht erlauben, in Frieden zu ruhen."

Die St. Elizabeth-Gemeinde im Springfielder Vorort Ludlow, Massachusetts, war am 22. Februar Schauplatz einer mutwilligen Beschädigung.

Zwei Jungen im Alter von 12 und 13 Jahren müssen sich wegen mutwilliger Beschädigung einer Kleiderspendenbox, eines Kirchenschildes und einer Statue der seligen Marie-Anne Blondin, einer Ordensschwester, die die Schwestern von Saint Anne gegründet hat, vor Gericht verantworten. Sie sprühten mehrere Wörter, darunter auch Schimpfwörter, auf die Spendenbox. Das Kirchenschild wurde ebenso besprüht wie die Statuen eines Jungen und eines Mädchens, die die Statue der Mutter Marie-Anne flankieren. Die Jungen müssen sich wegen mutwilliger Beschädigung von Eigentum in zwei Fällen und wegen Sachbeschädigung an einer Kirche in einem Fall verantworten, berichtet der Boston Globe.

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In der südlichen Vorstadt von Cleveland, Parma, Ohio, rückte die Feuerwehr am Samstagmorgen zu einem Brand im Keller der St. Anthony of Padua School aus, nachdem ein Wartungsarbeiter ein Feuer entdeckt hatte. Das Feuer vom 20. Februar verursachte Brandschäden in mehreren Klassenzimmern im ersten Stock der Schule, erhebliche Struktur- und Brandschäden im Keller und Rauchschäden im gesamten Gebäude, sagte ein Sprecher der Feuerwehr von Parma gegenüber News5 Cleveland.

Die Feuerwehr bestätigte gegenüber WKYC, dass das Feuer einen Schaden von schätzungsweise 1 Million Dollar verursacht hat. Man gehe davon aus, dass das Feuer vorsätzlich gelegt worden sei. Das Blue Ribbon Arson Committee hat eine Belohnung von bis zu 5.000 Dollar für Informationen ausgesetzt, die zur Verhaftung der verantwortlichen Personen führen.

Der Unterricht wurde bis mindestens nächste Woche abgesagt. Die Schulleitung erklärte, dass sie weiterhin mit ihrer Versicherung zusammenarbeitet, die voraussichtlich für den Schaden aufkommen wird. Es wurden keine offiziellen Spendenaktionen durchgeführt, aber die Gemeinde unterstützt die Lehrer, die möglicherweise persönliche Gegenstände und Unterrichtsmaterialien verloren haben.

Einige Wochen zuvor wurde die Statue des Heiligen Antonius von Padua in einem Akt der mutwilligen Beschädigung von ihrem Sockel gestoßen, obwohl die Polizei von Parma sagte, dass dieser Vorfall offenbar nichts mit dem Feuer zu tun hat.

Am 17. Februar wurden bei einer mutwilligen Beschädigung der katholischen Kirche Sacred Heart in Milledgeville, Georgia, zwei Engelsstatuen umgeworfen und beschädigt.

Der Pfarrer der Kirche, Young Nguyen, hörte Geräusche, doch als er nach draußen ging, sah er niemanden, obwohl er den Schaden entdeckte. Die Statuen hatten einen Wert von jeweils etwa 2.500 Dollar, berichtet 13 WMAZ News.

In Albuquerque, N.M., wurden am Montag, dem 14. Februar, gegen 2 Uhr morgens vier Glasfenster des Shrine of the Little Flower, auch bekannt als St. Therese of the Infant of Jesus Parish, eingeschlagen. Um das Gebäude herum wurde Müll verstreut und die Dachziegel der Kirche wurden teilweise beschädigt.

Pater Vincent Paul Chavez, der Pfarrer der Gemeinde, sprach von einer "schweren Beschädigung" durch "eine Person, einem kleinen Kind Gottes, einem Obdachlosen von der Straße, der höchstwahrscheinlich Probleme mit seiner Gesundheit hat", berichtet KRQE News.

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Der mutmaßliche Täter der mutwilligen Beschädigung wurde verhaftet. Er gab sich als Jet Doe, 31, zu erkennen, aber die Behörden konnten seine Identität nicht bestätigen. In der Strafanzeige heißt es, dass Doe der Polizei sagte, er habe die Fenster eingeschlagen, nachdem seine Freundin ihm erzählt hatte, dass sich in der Kirche Leichen und Meth-Labore befänden, berichtet KOB4 News.

"Eine Gesundeitskrise"

"Das ist in der Vergangenheit schon vorgekommen. Andere schöne Kirchen in der Innenstadt wurden mutwillig beschädigt, und wir haben hier in New Mexico eine sehr ernsthafte Gesundheitskrise", sagte der Pfarrer. "Täglich werden wir hier mit Angriffen auf unsere Person und auf unser Eigentum konfrontiert."

Chavez sagte, dass für den Schutz der 36 Buntglasfenster, die 1954 in Frankreich hergestellt wurden, 126.000 Dollar an Spendengeldern aufgebracht werden sollen.

Die mutwillige Beschädigung von Kirchen und anderen Stätten hat in den letzten Jahren angesichts der Pandemie, politischer Proteste und ziviler Unruhen offenbar zugenommen. Viele Straftaten gegen Kirchen scheinen von geistig Verwirrten oder jugendlichen Straftätern begangen zu werden, obwohl einige Straftaten offenbar durch antikatholische Animositäten motiviert sind.

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Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.