Chinakritischer Kardinal Zen weist Vorwürfe bei Gerichtstermin zurück

Kardinal Joseph Zen - eine Aufnahme aus dem Dezember des Jahres 2002
Alfredoko / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Kardinal Joseph Zen, der 90-jährige ehemalige Bischof von Hongkong, hat bei einem Gerichtstermin am Dienstag – dem Weltgebetstag für die Kirche in China – die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. Der Prozess soll nun am 19. September seinen offiziellen Anfang nehmen.

Zen war am 11. Mai zusammen mit mindestens vier weiteren Personen aufgrund seiner Rolle als Treuhänder des 612 Humanitarian Relief Fund verhaftet worden, der pro-demokratische Demonstranten in der Sonderverwaltungsregion Hongkong bei der Bezahlung ihrer Anwaltskosten unterstützt. Noch am selben Tag wurde er gegen Kaution freigelassen.

Der chinakritische Kardinal und die anderen Treuhänder waren offizeill wegen "Verschwörung zur Zusammenarbeit mit ausländischen Kräften" verhaftet worden. Vor Gericht wurden sie laut Channel News Asia aber nicht einer solchen Straftat angeklagt, die nach dem von China im Jahr 2020 erlassenen Sicherheitsgesetz mit lebenslanger Haft bestraft werden könnte.

Stattdessen ging es um den Vorwurf, sie hätten versäumt, den 612 Humanitarian Relief Fund bei der Polizei als "Gesellschaft" zu registrieren – ein Verstoß gegen die nationale Sicherheit, der bei einer ersten Verurteilung mit einer Geldstrafe von rund 1.200 Euro bestraft werden könnte.

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