Vatikanstadt - Donnerstag, 14. Juli 2022, 15:27 Uhr.
Für Yvonne Reungoat FMA, die am Mittwoch von Papst Franziskus als eine von drei Frauen in das Bischofs-Dikasterium berufen wurde, ist der "Weg der Synodalität, den die Kirche geht", bei der Auswahl von neuen Bischöfen "besonders wichtig".
Gegenüber Vatican News sagte die ehemalige Generaloberin der Don-Bosco-Schwestern am Donnerstag, ein Bischof müsse "ein Seelsorger" sein, "ein Priester, der in seiner Lebensweise die Fähigkeit zeigt, den Menschen nahe zu sein, zuzuhören, sie zu begleiten und alle Berufungen in seiner Ortskirche einzubeziehen". Außerdem bedürfe es eines missionarischen Geistes, "der von großer Offenheit geprägt ist".
Man könne sogar "kein Pfarrer sein, ohne zuerst zuzuhören und sich, ich würde sagen, von den Menschen, von der Basis lehren und führen zu lassen. Ohne diese Grundeinstellung besteht die Gefahr, dass man die Gebäude von oben nach unten baut und nicht das Fundament für die Evangelisierung legt – dass man nicht zum Herzen der Menschen vordringt!"
Zur Kurienreform von Papst Franziskus, die in der Apostolischen Konstitution Praedicate Evangelium vom März grundgelegt wurde, erklärte Reungoat: "Für mich ist das ein sehr deutliches Zeichen für die Kohärenz von Papst Franziskus, der diesen Auftrag erhalten hat und dem Wunsch und den Bedürfnissen der Kirche durch einige fortschrittliche Reformen nachgekommen ist."
"Es ist ein Dokument, das meiner Meinung nach der römischen Kurie ein wichtiges Gesicht gibt, weil die Rolle von Laien und Frauen, die in bestimmten Dikasterien Spitzenaufgaben übernehmen können, anerkannt wird", betonte die Ordensschwester. "Das ist Zeichen einer Mentalität, eines tiefgreifenden Wandels, wie ich meine, eines Geistes, der den Papst im Gefolge des Zweiten Vatikanischen Konzils leitet und der sich allmählich verwirklicht."
Die Kurienreform sei ein "Zeichen der großen Hoffnung und auch der Verantwortung, denn es ruft alle zur Mitverantwortung für die verschiedenen Berufungen in der Kirche auf".
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