Kirchengericht im Bistum Würzburg verurteilt Priester wegen sexuellen Missbrauchs

Würzburger Dom St. Kilian
DXR / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Ein kirchliches Gericht im Bistum Würzburg hat gegen einen 45-jährigen Priester wegen sexuellen Missbrauchs „unbefristet das Verbot der Ausübung des priesterlichen Dienstes“ verhängt.

„Der Priester der Diözese Würzburg war im August 2020 bereits vom Amtsgericht Bad Kissingen wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt worden“, teilte das Bistum am Donnerstag mit. „Die Vollstreckung der Strafe wurde auf die Dauer von drei Jahren zur Bewährung ausgesetzt.“

Anders als das weltliche Gericht, das den sexuellen Missbrauch nur bis zum 14. Geburtstag des Opfers in den Blick genommen hatte, „überprüfte das Kirchengericht auch das nachfolgende Tatgeschehen und damit den kirchenrechtlichen Tatbestand des sexuellen Missbrauchs einer minderjährigen Person unter 18 Jahren“.

„Aufgrund der Beweiserhebungen gelangte das Richterkollegium zu der Überzeugung, dass es zwischen dem Pfarrer und der damals Minderjährigen von deren 13. Lebensjahr an bis zu ihrer Volljährigkeit wiederholt zu sexuellen Handlungen gekommen war“, erläuterte das Bistum. „Weiter stellten die Kirchenrichter fest, dass dem Opfer von dem Priester noch als Minderjähriger eine volle Intimbeziehung in Aussicht gestellt wurde, sobald sie volljährig wäre. Das ist dann auch so geschehen.“

Neben dem Verbot jeglicher priesterlicher Tätigkeit reduzierte das kirchliche Gericht als Strafe zusätzlich „die Besoldung des Priesters auf eine reine Grundsicherung“.

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