Der Familienbund der Katholiken hat vor einer Krise mit Blick auf die Gesundheitsversorgung von Kindern gewarnt. Konkret geht es besonders um die Überlastung von Kinderstationen bzw. Kinderkliniken.

„Wenn Kinder wegen einer Krankheit mit unmittelbarem Handlungsbedarf nicht unmittelbar behandelt werden können, dann ist ein grundlegendes Recht nicht gewährleistet“, erklärte der Präsident des Familienbundes, Ulrich Hoffmann. „Dass so etwas elementar zum Leben Gehörendes gerade nicht gesichert ist, erschüttert mich, und ich frage mich, warum ich keinen gesellschaftlichen und politischen Aufschrei höre.“

Hoffmann erinnerte daran, dass die Situation „ganz anders“ angegangen wurde, als wegen Infektionen mit dem Coronavirus „eine Überlastung der Erwachsenenstationen drohte“.

Vor diesem Hintergrund forderte der Familienbund am Dienstag nicht nur Notfallmaßnahmen, sondern auch grundlegende Vorsorgemaßnahmen, um das Problem der Gesundheitsversorgung von Kindern in und außerhalb der Krankenhäuser anzugehen.

In den letzten 30 Jahren seien etwa ein Drittel der Kinderintensivbetten abgebaut worden. Die verbliebenen Kapazitäten seien durch Personalmangel nicht immer ausschöpfbar. Es gebe aber eine „gesellschaftliche Pflicht, hier hinreichende Behandlungskapazitäten vorzuhalten“, sagte Hoffmann.

Der Familienbund der Katholiken kritisierte ausdrücklich „die Auswirkungen eines Gesundheitssystems, das nur nach wirtschaftlichen Kriterien ausgerichtet ist“.

„Wir haben hier ein Problem, das sowohl erwartbar als auch prophezeit war, und dennoch gab es keinerlei Vorkehrungen. Es lässt mich fragend zurück, wie wir mit unseren Kindern und unserer Zukunft umgehen“, so Hoffmann.

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