Kardinäle, Bischöfe und Politiker würdigen Benedikt XVI.

Papst Benedikt XVI. im Jahr 2010
Mazur / Catholic Church England and Wales (CC BY-NC-SA 2.0)

Papst Benedikt XVI. ist am heutigen Samstag um 9:34 Uhr im Alter von 95 Jahren gestorben. Die Nachricht von seinem Tod hat weltweit  Reaktionen ausgelöst, die CNA Deutsch hier laufend dokumentiert.

31. Dezember, 17:00 Uhr 

Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg feiert um 17 Uhr eine Totenvesper in der Regensburger Kathedrale St. Peter. 

Ein digitales Kondolenzbuch ist unter www.benedictusxvi.org im Internet öffentlich zugänglich.

Das offizielle Kondolenzbuch in der Apostolischen Nuntiatur in Berlin wird zudem angekündigt: Es soll vom 2. bis 4. Januar von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr für Trauernde zugänglich sein.

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16:35 Uhr 

Für die Christdemokraten für das Leben (CDL) würdigen die Bundesvorsitzende, Susanne Wenzel, und die Ehrenvorsitzende, Mechthild Löhr, den verstorbenen Benedikt XVI. als Verfechter der "Ökologie des Menschen".

"Die CDL blickt dankbar auf das unermüdliche Wirken Benedikts XVI. für das Menschenrecht auf Leben zurück. Wie bereits sein Vorgänger, Papst Johannes Paul II., hat Benedikt XVI. die seit Mitte der 70er Jahre weltweit entstehenden Bewegungen und Initiativen zum Einsatz für das ungeborene Leben mit stärkenden Worten und Taten und ohne Angst vor starkem Widerspruch in Politik und Gesellschaft unterstützt und gefördert."

"Mit seiner intellektuellen Brillanz sowie seiner menschlich faszinierenden und überzeugenden Persönlichkeit hat Papst Benedikt XVI. viele Millionen Menschen konfessions- und religionsübergreifend für die großen sozial- und bioethischen Herausforderungen unserer Zeit interessieren und gewinnen können", so die CDL.

"Sein unermüdliches Bemühen und seine zahlreichen kritischen Stellungnahmen in diesem Zusammenhang sind von bleibender internationaler Bedeutung für einen besseren Schutz von Frauen, Kindern und Familien."

15:32 Uhr

Der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanisław Gądecki von Poznán (Posen), erklärt: 
"Mit großer Trauer, aber auch mit tiefem Glauben, habe ich die Nachricht erhalten, dass Papst Em. Benedikt XVI., einer der bedeutendsten Nachfolger des heiligen Petrus, ein tiefgläubiger Mann und langjähriger Mitarbeiter von Johannes Paul II., in das Haus des Vaters heimgekehrt ist."

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15:02 Uhr 

Der Katholik und Schriftsteller Martin Mosebach schreibt in der "Welt" über den öffentlichen Umgang mit dem "seit Jahrhunderten bedeutendsten Theologe auf dem Papstthron", vor allem in seiner deutschen Heimat.

Benedikt "sah die Tradition der Kirche nicht als Verhandlungsmasse, die nach tagespolitischen Opportunitäten zur Disposition stehe, und wurde deshalb als das schwarze Haupt der Reaktion beschimpft", schreibt Mosebach.

"Unvergessen sind die Schmähtitel 'Gottes Rottweiler' und 'Der Panzerkardinal', mit denen dieser behutsame und sanfte Priester belegt wurde, weil er seiner Pflicht nicht auswich, daran zu erinnern, dass er nicht die Vollmacht besaß, die Lehre der Kirche zu ändern."

Dabei habe der "als elitär verschriene Papst eine Welle von Konversionen und Priesterberufungen" ausgelöst, so Mosebach weiter.

Als "abgedankter Papst" habe Benedikt XVI. freilich "das grausame Schicksal ertragen, seine wichtigsten Vorhaben beiseitegeschoben und seine treuesten Mitarbeiter geächtet zu sehen", resümiert der Büchner-Preisträger.

15:00 Uhr

Kardinal Rainer Maria Woelki von Köln trauert um den verstorbenen Pontifex, den er als "tiefen geistlichen Denker" schätzen gelernt habe. Seine Theologie habe unzählige Menschen in ihrem Glauben geprägt und bestärkt, so der Erzbischof. "Sein Lebensweg war eng mit den großen kirchlichen Ereignissen unserer Zeit verknüpft. Dabei prägte er die Kirche von heute auf prophetische Weise."

Der amtierende Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz verteidigt in einer Pressekonferenz die Entscheidung, kein zentrales Requiem für den verstorbenen Papst zu halten.

Bischof Georg Bätzing vom Limburg begründet dies damit, dass sich Benedikt aus der Öffentlichkeit vor Jahren zurückgezogen habe.

Im Gegensatz zu Deutschland feiert die Österreichische Bischofskonferenz laut der "Tagespost" für Benedikt XVI. am Montag, 9. Januar um 18 Uhr, eine Messe im Wiener Stephansdom. 

Kardinal Christoph Schönborn würdigt Benedikt auf Twitter als Begleiter und Vorbild, dem er jahrzehntelang verbunden gewesen sei.

Unterdessen erinnert der deutsche Bischof Bätzing an Benedikt XVI. in einem Nachruf als demütigen Arbeiter im Weinberg des Herrn".

"Überzeugt und gestärkt von der biblischen Botschaft hat unser verstorbener Papst Benedikt XVI. oft über die Auferstehung gesprochen und wusste ebenso darum, dass das irdische Leben immer unvollendet bleibt und nicht unserem Urteil unterliegt", so Bätzing.

Zahlreiche weitere Bischöfe aus Deutschland und der ganzen Welt wenden sich mit Trauerbekundungen an die Öffentlichkeit. 

Kardinal Reinhard Marx von München erklärt: "Wir trauern um einen treuen Zeugen der Liebe Gottes und einen bedeutenden Lehrer der Kirche". 

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch betont, Benedikts Beiträge zum Verhältnis von Glaube und Vernunft, von Kirche und Welt "prägen unser Denken in vielfältiger Weise".

12:00 Uhr 

Bischof Stefan Oster von Passau erinnert gegenüber der "Tagespost" an den brillanten Theologen, den "geistlichen und geistigen Vater, der prägend gewirkt hat für viele". 

Erzbischof Salvatore Cordileone von San Francisco würdigt und betet für den Hirten, Theologen und Mann Gottes. 

Kardinal Robert Sarah betet: "Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde, wir bitten dich, unseren geliebten Papst Benedikt in deine Ewigkeit aufzunehmen. Seine Seele ruht in Frieden. "Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt."

Kardinal Müller würdigt Benedikt XVI. als "Kirchenlehrer für die heutige Zeit"

11:47 Uhr 

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni nennt den verstorbenen emeritierten Papst "einen Giganten des Glaubens und der Vernunft".

11:13 Uhr

Aus aller Welt kommen Reaktionen – auch von der anderen Seite des Planeten. Die Diözese Broken Bay in Australien ruft zum Gebet für Benedikt auf.

11:11 Uhr 

Der britische Regierungschef Rishi Sunak erklärt, mit großer Trauer habe er vom Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. erfahren.

"Er war ein großer Theologe, dessen Besuch im Vereinigten Königreich im Jahr 2010 ein historischer Moment sowohl für Katholiken als auch für Nicht-Katholiken in unserem Land war.

Meine Gedanken sind heute bei den katholischen Menschen im Vereinigten Königreich und in der ganzen Welt."

Auch das britische Königshaus reagierte mit einer Trauermeldung. König Charles erinnerte an den Besuch Benedikts im Vereinigten Königreich in einer Nachricht an Papst Franziskus. 

Der deutsche Bundeskanzler veröffentlicht eine knappe Kondolenz auf der Webseite der deutschen Regierung: 

Eure Heiligkeit,

die Nachricht vom Tod Seiner Heiligkeit Benedikt XVI. erfüllt mich mit großer Trauer.

Meine Gedanken sind bei jenen, die ihm in den letzten Jahren Stütze und Hilfe gewesen sind. Ihnen und den Gläubigen weltweit gilt mein Mitgefühl.

In stiller Anteilnahme

Olaf Scholz
Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland

 

 

Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.