Bischof Ipolt würdigt „bescheidene und demütige Haltung“ von Benedikt XVI.

Bischof Wolfgang Ipolt
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Bischof Wolfgang Ipolt hat den am Samstag verstorbenen Papst emeritus Benedikt XVI. für dessen „bescheidene und demütige Haltung“ gewürdigt. „Vor allem in der persönlichen Begegnung war er nicht abgehoben, sondern ganz präsent und dem Menschen zugewandt“, erklärte der Bischof von Görlitz beim Pontifikalrequiem am Mittwochabend.

In seiner Predigt erinnerte Ipolt an zwei persönliche Begegnungen mit Benedikt XVI. Diese Begegnungen, so der Bischof, spiegelten etwas wider „von seiner Person und seinen Anliegen für die Kirche.“

Zunächst sprach er über die Begegnung „bei seinem Deutschlandbesuch im September 2011 unmittelbar nach meiner Bischofsweihe im Priesterseminar in Erfurt“. Beim Abendessen habe er ihm „ein wenig erzählt, wer diejenigen sind, die hier den Tischdienst machen und dabei absichtlich erwähnt, dass die Servierinnen aus einem Restaurant in der Stadt stammen und nicht katholisch sind. Darauf antworte der Papst sofort: ‚Sie meinen also, das ist hier ein missionarisches Projekt‘, was ich durchaus bejahen konnte.“

„Dass er dann bereit war, nach dem Essen ein gemeinsames Foto mit allen, die den Tischdienst versehen hatten, zu machen, hat alle Beteiligten tief beeindruckt“, sagte Ipolt.

Zum letzten Mal sei er Benedikt XVI. im Juni 2022 im Kloster Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten begegnet, wohin sich der emeritierte Pontifex im Jahr 2013 nach seinem Rücktritt vom Petrusamt zurückgezogen hatte. „Er war damals schon körperlich sehr schwach, aber geistig ganz wach und wir haben uns ein wenig erinnert an seinen Besuch im Jahre 2011 im Osten Deutschlands“, sagte Ipolt.

„Am Ende des Gesprächs bat ich Papst Benedikt um einen Rat für meinen bischöflichen Dienst“, so der Bischof. „Er sagte ganz einfach: ‚Sprechen Sie immer von Gott. Manches andere klärt sich dann von selbst.‘ Das war ganz sicher das zentrale Anliegen dieses Papstes: Gott zu verkünden als einen der gegenwärtig ist, als eine lebendige Person, zu der wir eine Beziehung aufnehmen können, der uns seinen Willen offenbart und der uns in seiner Vorsehung führt. In Christus ist dieser Gott Mensch geworden und hat dieses Leben ganz mit uns geteilt. Das ist die Provokation unseres Glaubens.“

Ipolt betonte am Ende seiner Predigt, man dürfe „Papst Benedikt dankbar sein dafür, dass er uns unseren Gott nahe gebracht hat – den wir manchmal für fern und distanziert halten. Zuletzt hat dieser Papst das getan in seinem dreibändigen Jesus-Buch, das er uns hinterlassen hat. Da spürt man seine persönliche Beziehung und Nähe zum Herrn – in diesen drei Bänden über Jesus von Nazaret wird das Leben Jesu wirklich Gegenwart, bleibt es keine fromme Geschichte der Vergangenheit, sondern wird in unseren eigenen Glauben hereingeholt. Diese Jesus-Trilogie ist für jeden verständlich und ich kann sie nur jedem am Glauben der Kirche und an der Person Jesu Interessierten empfehlen zu lesen.“

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