Erzbistum Hamburg verkauft Marien-Krankenhaus in Lübeck

Marien-Krankenhaus Lübeck
screenshot / NDR

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) soll 90 Prozent der Anteile am katholischen Marien-Krankenhaus in Lübeck übernehmen, das bislang zur Ansgar-Gruppe gehört, deren Gesellschafter der Erzbischöfliche Stuhl zu Hamburg und das Erzbistum Hamburg sind. Nur zehn Prozent der Anteile am Krankenhaus sollen beim Erzbistum Hamburg verbleiben.

Bislang handelt es sich lediglich um ein Angebot. Bis zur Vertragsunterzeichnung wird es noch weitere Beratungen geben, auch mit Politikern vor Ort.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung am Donnerstag wurde außerdem auf langfristige Sicht ein Neubau des Krankenhauses angekündigt: „Bis dieser Neubau fertiggestellt sein wird, soll das Marien-Krankenhaus noch in diesem Jahr auf das Gelände des Campus umziehen und seinen Betrieb in vorläufigen Räumlichkeiten, die das UKSH zur Verfügung stellt, weiterführen.“

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) berichtete von „einer schriftlichen Stellungnahme der Belegärzte“, wonach „ein Umzug weg von den niedergelassenen Standorten mit Blick auf Erreichbarkeit und rasche Hilfe überhaupt keinen Sinn machen würde. Die Klinik führt pro Jahr mehr als 4.500 Operationen durch, etwa 1.400 Babys kommen dort zur Welt. Die Unterzeichnenden sind überzeugt: Wenn es das Marien-Krankenhaus in der Altstadt nicht mehr gäbe, würde das einen spürbaren Schaden für die Bevölkerung anrichten.“

Die gemeinsame Pressemitteilung des Krankenhauses, des UKSH und des Erzbistums Hamburg betonte demgegenüber, der Umzug sei „vor allem für die Sicherstellung der Geburtshilfe mit fast 1.400 Geburten notwendig, da aus Altersgründen mehrere Frauenärzte und Frauenärztinnen ihre geburtshilfliche Tätigkeit eingestellt haben oder einstellen werden.“

„Der Umzug des Standortes in die Nähe des UKSH Eltern-Kind-Zentrums ermöglicht die Unterstützung der Frauenärztinnen und -ärzte bei der Versorgung der Frauen und Familien und kürzere Wege für die Notfallversorgung der Neugeborenen“, hieß es weiter. „Eine Wahlmöglichkeit bleibt für die Frauen erhalten, sie können weiterhin im Marien-Krankenhaus versorgt werden, dann aber nicht mehr auf der Altstadtinsel, sondern auf dem Campus des UKSH.“

Zur Ansgar-Gruppe gehören neben dem Marien-Krankenhaus in Lübeck auch zwei Krankenhäuser in Hamburg. Ursprünglich sollten alle drei Einrichtungen zusammen abgegeben werden, nun aber kam es zu einer Teillösung, während für die beiden Hamburger Krankenhäuser noch Gespräche geführt werden müssen.

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