Während die Schlacht um Mosul tobt, bittet der Papst um ein Ende der Gewalt im Irak

Papst Franziskus beim Gebet.
L'Osservatore Romano

Während die irakische Armee dafür kämpft, Mosul und die Ninive-Ebene vom Terror des Islamischen Staates zu befreien – den die USA und andere als Völkermord anerkannt haben – betete Papst Franziskus am heutigen Sonntag für ein Ende der Gewalt.

"In diesen dramatischen Stunden bin ich den Menschen des Irak nahe, besonders denen in der Stadt Mosul", sagte Franziskus am 23. Oktober. 

"Unsere Herzen sind erschüttert von den abscheulichen Gewaltverbrechen", so der Papst über die Greueltaten des Islamischen Staates, darunter der kaltblütige Mord an Kindern.  

Die Grausamkeit "rührt uns zu Tränen, macht uns sprachlos", sagte Franziskus vor 50.000 auf dem Petersplatz versammelten Pilgern. Er versicherte die Verfolgten seines Gebets, dass der Irak "stark und fest in der Hoffnung auf eine Zukunft in Sicherheit, Versöhnung und Frieden" bleibe.

Er bat die anwesenden Gläubigen, mit ihm dafür in Stille zu beten an diesem Angelus des heutigen Sonntags, an dem irakische und kurdische Streitkräfte um die Befreiung Mosuls aus den blutigen Händen des Islamischen Staates kämpften.

Am 17. Oktober hatte der irakische Premierminister, Haider al-Abadi eine Bodenoffensive gegen den IS in Mosul angekündigt. Die Stadt, einst eine christliche Hochburg, ist seit Juni 2014 in der Gewalt der Islamisten.

Neben den kurdischen Peschmerga-Kämpfern unterstützen auch US-amerikanische, britische und französische Spezialeinheiten den Angriff der irakischen Armee, ebenso wie einige türkische Truppen.

Mosul ist der letzte wichtige militärische Stützpunkt des IS im Irak. Seit Ende vergangenen Jahres sind die Islamisten auf dem Rückmarsch: Irakische und kurdische Truppen, unterstützt von US-geleiteten Luftangriffen einer Koalition von Staaten, haben sich erfolgreich gegen die IS-Kämpfer durchgesetzt. 

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Die Vereinten Nationen warnen davor, dass der IS auch Zivilisten als "menschliche Schutzschilde" missbrauche im Kampf um Mosul. Die Islamisten haben UN-Schätzungen zufolge 550 Familien aus Gemeinden rund um Mosul in die Stadt verschleppt.

Der Nachrichtensender CNN meldet, dass der IS allein in den vergangenen Tagen 285 Männer und Jungen so missbraucht habe. Die Leichname der Opfer seien in ein Massengrab geworfen worden, hieß es.

In seiner Ansprache würdigte der Papst den Apostel Paulus als Vorbild der Evangelisierung in der heutigen Welt. Der Heilige erinnere uns daran, dass wir alle missionarisch und pastoral arbeiten müssen, mit einem Opfergeist, so Franziskus, "als hinge das Ergebnis allein von uns ab", ohne jedoch zu vergessen, dass der wahre Erfolg "ein Geschenk der Gnade" sei.

"Es ist der Heilige Geist, der die Mission der Kirche in der Welt wirksam macht", fuhr der Papst fort. Die heutige Zeit sei "eine Zeit der Mission, und eine Zeit des Mutes!"

Heute müssten Katholiken sogar den Mut haben, "zu kämpfen, ohne notwendigerweise zu siegen; zu verkünden, ohne notwendigerweise zu bekehren". 

Ohne polemisch oder aggressiv zu werden, so Franziskus, seien Katholiken aufgerufen, "eine Alternative zu dieser Welt zu sein", und sich mutig, ohne Arroganz, anderen zu öffnen: Aber "ohne jemals die Absolutheit und Einzigartigkeit Christi, des einen Erlösers aller Menschen, herabzusetzen". 

"Heute ist eine Zeit für Mut! Heute bedarf es des Muts!", so Franziskus, bevor er Maria im Gebet anrief, sich dafür bei Gott einzusetzen, dass alle "missionarische Jünger werden, welche die Botschaft der Erlösung zur gesamten Menschheitsfamilie bringen".

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